Stadt Wien zeichnet naturnahen Schanigarten aus
„Das Schöneberg" bekam eine neu eingeführte Plakette für Umweltfreundlichkeit überreicht.

Mit den ersten Frühlingstagen kommt die Hochsaison in den Schani- und Gastgärten in Sicht. Diese bieten nicht nur ein gemütliches Ambiente, sondern können auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten. Die Stadt Wien hat deshalb eine neue Auszeichnung ins Leben gerufen, die besonders umweltbewusst bewirtschaftete Gastronomiebetriebe ehrt. Im Fokus stehen dabei naturnah gestaltete Gartenbereiche.
Erste Auszeichnung
Seit Anfang 2024 können Gastronomiebetriebe ihre Schani- und Gastgärten für diese besondere Auszeichnung anmelden. Im Rahmen der Pilotphase liegt der Schwerpunkt auf den Schanigärten. Am 6. April wurde der erste Preisträger gekürt: Das Café „Das Schöneberg“ in Wien Landstraße erhielt die erste Plakette für einen „Naturnahen Schanigarten“. Dieses dient als Café, Tagesbar und kultureller Treffpunkt. Eine Grünwand, nachhaltige Möbel und Insektenhotels führten zu der Auszeichnung des Schanigartens. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky betonte die Bedeutung solcher Initiativen: „Mehr Grün und Natur sorgt auch in kleinen Bereichen für mehr Lebensqualität in unserer Stadt.“ Gerade in dicht bebauten Gebieten werden kleine, naturnahe Bereiche wie Schanigärten als wichtig angesehen, um die Vernetzung von Lebensräumen zu fördern. Diese grünen Oasen sind nicht nur für die lokale Flora und Fauna von Bedeutung, sondern tragen auch dazu bei, das ökologische Gleichgewicht in der Stadt zu bewahren.
Voraussetzungen und Kriterien
Für die Auszeichnung müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. So dürfen etwa keine synthetischen Pflanzenschutzmittel verwendet werden, und der Garten muss mit heimischen, insektenfreundlichen Pflanzen gestaltet sein. Auch die Verwendung von torffreier Erde, nachhaltigen Pflanzgefäßen und Möbeln ist ein Muss. Zusätzliche Punkte gibt es für Maßnahmen wie Nistkästen oder die Entsiegelung von Flächen. Das gastronomische Angebot muss ebenfalls auf Nachhaltigkeit setzen. Mindestens ein Drittel der Speisen und Getränke muss biologisch, regional und saisonal sein. Das Café „Das Schöneberg“ erfüllt diese Anforderungen nicht nur, sondern geht noch einen Schritt weiter: Über 90% der angebotenen Speisen und Getränke stammen aus biologischer Produktion, was dem Lokal das Gold-Siegel der Stadt Wien für nachhaltige Gastronomie eingebracht hat. Ab Anfang Mai geht die Auszeichnung für „Naturnahe Schani- und Gastgärten“ in den Regelbetrieb über. Gastronomiebetriebe können sich auch dann weiterhin um die Plakette bewerben – und das nicht nur im Rahmen eines Wettbewerbs, sondern ganz unabhängig. Die ersten ausgezeichneten Betriebe werden bald auf der Website zum Projekt sowie im Stadtplan Wien Umweltgut zu finden sein, sodass auch Gäste auf den ersten Blick sehen können, wo sie ein umweltbewusstes Erlebnis genießen können.
(PA/red)