Politik fordert strengere Regeln bei Online-Kritiken

Schellhorn-Anwalt Proksch geht eine Klarnamenpflicht nicht weit genug
© Adobe Stock

Nachdem Italien eine Klarnamen-Pflicht bei Online-Rezensionen für Hotels und Restaurants einzuführen, wurden auch in Österreich Stimmen laut. Einige Branchen-Leute, wie etwa der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) Walter Veit oder WKÖ-Hotelier-Obmann Johann Spreitzhofer, sprachen sich dafür aus, dass es eine diesbezügliche Lösung auch hierzulande brauche, FM berichtete.

Nun zieht die Politik nach: Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) und NEOS-Politiker Sepp Schellhorn fordern ebenfalls strengere Regeln für Bewertungen auf Online-Plattformen. Schellhorn – ebenfalls Hotelier – will sogar noch schärfere Gesetze als in Italien.Bereits seit Jahren führt er bezüglich einer Löschung eines Kommentars auf Tripadvisor einen Rechtsstreit, bisher erfolglos. In letzter Instanz liegt der Akt nun beim Verwaltungsgerichtshof. Seit mittlerweile 1,5 Jahren. Wolfram Proksch, in der Causa Rechtsvertreter von Schellhorn, meinte indes zur Klarnamenpflicht: „Auch Namen kann man fälschen.“

Es wäre nötig, dass sich Nutzerinnen und Nutzer auf den Plattformen „eindeutig identifizieren“ – etwa durch eine Handy- oder Kreditkartennummer. Zudem müsse die Verantwortung der Plattformen festgeschrieben werden, indem diese garantieren müssten, dass nur bewerten könne, wer tatsächlich im Restaurant und Hotel gewesen sei. Dies, so Proksch, sei etwa bei Booking.com oder Amazon bereits der Fall.

Staatssekretärin Kraus-Winkler meinte zur „SN“: „Wir werden uns mit den italienischen Verbänden absprechen und schauen, wie sie das regeln.“ Beim Treffen der EU-Tourismusminister im Februar will sie das Thema auf EU-Ebene heben.

APA/Red.

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