Illy meldet Rekordumsatz und Investitionen
Das Unternehmen gilt als Pionier in der sensorischen Rohbohnenselektion.

Der italienische Premium-Kaffeeröster Illy hat 2024 mit einem neuen Rekordergebnis abgeschlossen. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 630 Millionen Euro, der Nettogewinn legte mit 33 Millionen Euro sogar um satte 42 Prozent zu. Besonders stark entwickelte sich der Markt in den USA, wo ein Umsatzplus von elf Prozent erzielt wurde. Die Vereinigten Staaten sind mittlerweile Illys zweitwichtigster Absatzmarkt nach Italien.
Qualität als Markenkern
Für die Gastronomie hat Illy traditionell besondere Bedeutung – nicht zuletzt wegen seines kompromisslosen Qualitätsanspruchs. Das Unternehmen gilt als Pionier in der sensorischen Rohbohnenselektion: Durch ein mehrstufiges Auswahlverfahren, bei dem unter anderem elektronische Nasen und photometrische Analysen zum Einsatz kommen, werden sogenannte „Stinker“ – Bohnen mit mikrobiologischer Fehlfermentation – zuverlässig identifiziert und ausgeschieden. Diese Qualitätskontrolle entlang der gesamten Lieferkette hat Illy über Jahrzehnte zum bevorzugten Partner der Spitzengastronomie gemacht.
Expansion trotz Marktunsicherheiten
Illy reagiert auf die steigende Nachfrage mit einer Verdoppelung der Produktionskapazität am Stammsitz in Triest. Dafür werden 120 Millionen Euro investiert. 80 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden bereits eingestellt, weitere sollen folgen. „Wir sind mit diesen Resultaten sehr zufrieden, die die Solidität unseres Unternehmens bezeugen“, kommentiert Geschäftsführerin Cristina Scocchia das dritte Wachstumsjahr in Folge.
Zugleich warnt die Unternehmenschefin vor anhaltenden Preisspekulationen auf dem Rohkaffeemarkt. Diese würden die ohnehin angespannte Lage verschärfen, die durch Klimarisiken, logistische Probleme und globale Lieferengpässe ohnehin herausfordernd sei. Laut Branchenanalysen könnte sich die weltweit nutzbare Kaffeeanbaufläche bis 2050 halbieren.
Starke Präsenz in Österreich
Illycaffè wurde 1933 von Ferenc (Francesco) Illy gegründet und ist weiterhin zu 80 Prozent im Besitz der Gründerfamilie. Die restlichen Anteile hält der Investmentfonds Rhone Capital. In Österreich ist das Unternehmen seit vielen Jahren mit einer eigenen Niederlassung aktiv und in der gehobenen Gastronomie fest verankert.
(APA/red)