Hitze bremst Gastronomie im Tagesgeschäft

Umsatzeinbußen in den heißen Stunden lassen sich laut WKÖ kaum wettmachen – Betriebe setzen auf Anpassung.

04.07.2025 10:53
Redaktion
© Adobe
Aussichtsterrasse am Schloss Sonnenstein

Heiße Sommertage stellen die Gastronomie regelmäßig vor Herausforderungen. Wenn die Temperaturen deutlich über die 30-Grad-Marke steigen, meiden viele Gäste den klassischen Lokalbesuch in den Mittags- und frühen Nachmittagsstunden. „Wenn es 35 Grad hat, sitzt man sich weniger in den Gastgarten und konsumiert dort. Man ist auch vorsichtiger mit dem Alkohol“, erklärt Alois Rainer, Obmann des WKÖ-Fachverbandes Gastronomie.

Tagesgeschäft verliert an Schwung

Für die Betriebe bedeutet das: Die Nachfrage bricht in der heißen Tageshälfte spürbar ein. Und die Verluste lassen sich kaum kompensieren. „Was man am Tag verloren hat, kann man am Abend nicht aufholen“, so Rainer. Davon ausgenommen sind allerdings Standorte in unmittelbarer Nähe zu Freibädern oder Seen – hier profitiert die Gastronomie vom Ausflugsverkehr und spontaner Konsumfreude.

Auch beim Getränkekonsum ist ein Umdenken spürbar. Der Durst werde vermehrt mit alkoholfreien Getränken gestillt. „Es vollzieht sich ein gesellschaftlicher Wandel. Die Leute schauen mehr auf die Gesundheit und trinken grundsätzlich weniger Alkohol. Da muss man sich als Gastronom anpassen“, sagt Rainer.

Was Betriebe gegen die Sommerflaute tun können

Trotz aller Einschränkungen gibt es für Gastronomen Möglichkeiten, wirtschaftlichen Schaden einzudämmen und flexibel auf heiße Tage zu reagieren:

  • Tagesangebot überdenken: Leichte Speisen, kalte Gerichte und kleinere Portionen kommen bei Hitze besser an – sie reduzieren auch das Risiko von Lebensmittelresten.
  • Anpassung der Produktionsmengen: Wer Erfahrung mit nachfrageschwachen Zeiten hat, sollte gezielt kleinere Chargen einplanen, um nicht auf unverkauften Speisen sitzenzubleiben.
  • To-go-Geschäft stärken: Salate, Bowls und kühle Snacks funktionieren auch im Take-away-Format. Wer gut verpackt und mit einfachen Bestellwegen arbeitet, kann Ausfälle im Lokalbetrieb abfedern.
  • Flexible Öffnungszeiten prüfen: Ein späterer Mittagstisch oder ein früherer Abendservice sind denkbare Optionen – vorausgesetzt, die Kundschaft wird aktiv informiert.
  • Kühle Orte kommunizieren: Schattige Gastgärten, Innenräume mit angenehmem Raumklima oder Wasservernebelung im Außenbereich können ein echter Pluspunkt sein – wenn sie sichtbar gemacht werden.

Mit Kommunikation gegen Unsicherheit

Wer in den Sommermonaten flexibel bleibt, punktet nicht nur bei der Kundschaft, sondern auch im Betriebsergebnis. Entscheidend ist, Angebote und Anpassungen gut zu kommunizieren – ob über die Website, Social Media oder klassische Aushänge. Denn auch bei 35 Grad kann Gastronomie funktionieren – mit dem richtigen Konzept zur richtigen Zeit.

(APA/red)

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