Zusätzliche Belastungen für französische Winzer sind außerdem Lieferverzögerungen und steigende Preise für Flaschen, Weinkisten und Kartons. Auch das Finden von entsprechenden Fachkräften sowie die Anwerbung von Erntehelfern gestaltet sich 2021 merkbar schwieriger. Eine Agrarfachschule musste beispielsweise den Ausbildungslehrgang zum Weinbau-Traktorfahrer mangels ausreichender Kandidaten verschieben.
Frankreich zweitwichtigstes Weinproduktionsland
Neben Italien gilt Frankreich als eines der beiden wichtigsten europäischen Weinproduktionsländer. Sämtliche Weinbauregionen des Landes sind von den Ertragseinbrüchen betroffen. Für die Region Bourgogne-Beaujolais werden um 51 Prozent geringere Erträge erwartet. Im Loire-Tal beträgt der Verlust 38 Prozent, in Bordeaux 25 Prozent und in der Champagne 28 Prozent. Die Weinbauern im Elsass trifft es vergleichsweise erträglicher, mit einem Minus von 12 Prozent. Insgesamt läge mit erwarteten 34,4 Millionen Hektolitern die Ernte auf dem Niveau von 1977. Damit wäre sie noch schlechter als die ebenfalls von Frost beeinträchtigten Ernten 1991 und 2017.
Das französische Weinbau-Institut widmete der Ausrichtung des Weinbaus angesichts des Klimawandels eine kürzlich vorgestellte Studie, in der Winzerbetrieben empfohlen wird, dass sie auf Basis besserer regionaler Klimadaten ihre Produktion und Wassernutzung anpassen. Ebenso wird zum Anbau klimaresistenterer Reben geraten sowie zu Schritten, den Weinbau möglichst klimaneutral zu gestalten. APA/RED./CH