Wiener Cobenzl – Stadt bekräftigt: Kein Nachteil durch Pächterwechsel

Czernohorszky im Gemeinderat: Übernahme der Immobilie zu "relativ guten Konditionen" - Viele Interessenten bei Ausschreibung
Peter Christian Riemann, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=140426564

Der Wechsel des Betreibers am Wiener Cobenzl war am Mittwoch auch Thema im Gemeinderat. Der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) musste in der Fragestunde zu den jüngsten Ereignissen Auskunft geben. Er beteuerte, dass durch den Rückzug des ursprünglichen Pächters der Kommune kein Schaden entstanden ist: „Der Stadt Wien ist kein Nachteil erwachsen.“

Vielmehr sei davon auszugehen, dass die Stadt zu „relativ guten Konditionen“ eine renovierte Immobilie übernehmen konnte, hielt er fest. Eröffnet worden war das völlig neu gestaltete Schloss-Gelände 2022. Als Betreiber fungierte zunächst der Unternehmer und Gastronom Bernd Schlacher. Der Motto-Chef stieg 2020 in das Projekt ein, das er gemeinsam mit dem Chef der Supernova-Gruppe, Frank Albert, entwickelte.

Die als Weitsicht Cobenzl GmbH firmierende Gesellschaft hat den Pachtvertrag jedoch im Vorjahr wieder gekündigt. Die Investitionskosten für die Errichtung bzw. Sanierung der Gebäude wurden in weiterer Folge von der Stadt übernommen. Insgesamt wurden von den Betreibern 20 Mio. Euro in die Neugestaltung des der Stadt gehörenden Schlossareals investiert – also in den Neubau des Cafe Rondell, in den neuen Eventbereich und die Außenanlagen sowie die Renovierung des Kuppelsaals und der Meierei.

Abzüglich der 6,5 Mio. Euro, die sich aus den geleisteten Zuschüssen durch die Stadt, öffentlichen Förderungen und aus Abschreibungen über zwei Jahre Nutzungszeitraum ergeben, wurden 13,5 Mio Euro erstattet. Neuer Pächter ist die DoN-Group des Gastronomen Josef Donhauser.

Czernohorszky betonte, dass das Eventgelände von Anfang an gut gebucht gewesen sei. Auch die Motto-Gruppe habe dort 150 Veranstaltungen organisiert. Allerdings habe diese, wohl auch wegen der Entwicklung am Kreditmarkt, den Vertrag gekündigt. Man habe sich sofort auf die Suche nach Alternativen gemacht, beteuerte der Stadtrat. Das Interesse an der Ausschreibung sei groß gewesen. Es habe „viele Interessensbekundungen“ gegeben, berichtete er.

Man habe nun, anders als beim ersten Betreiber, einen klassische Pachtvertrag abgeschlossen. Vereinbart wurde laut dem Stadtrat ein garantierter Mindestpachtzins sowie eine umsatzabhängige Miete für einzelne Geschäftsbereiche. Zufrieden zeigte er sich auch darüber, dass die Geschäfte unter dem gleichbleibenden Markennamen Weitsicht wieder aufgenommen werden konnten.

APA/Red.

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