Vorarlberg: Mit Vorfreude in die Wintersaison

Vielversprechende Buchungslage, genügend Mitarbeiter und gute Schneelage – Rekordzahlen in abgelaufener Sommersaison
© KI-generiert, erstellt mit OpenAI's DALL-E

Optimismus ist in der Tourismusbranche – gerade in den letzten Jahren – ein rares Gut. Die aktuelle Coronawelle sowie der voranschreitende Klimwandel machen es vielerorts besonders dem Wintertourismus schwer. In Vorarlberg hingegen zeigt man sich vorfreudig für die kommende Wintersaison 2023/24. Der Grund: Die Buchungslage sei nach einem Rekordsommer nun auch für den Winter vielversprechend, meinen die Tourismusverantwortlichen des Landes. Man freue sich über Neuschnee, eine „entspannte Arbeitnehmersituation“ und eine – laut Befragung – große Reiselust auf Winterurlaub in den wichtigen Herkunftsmärkten. Die einzige verbleibende Sorge sei weiterhin die Preisentwicklung.

„The best summer ever“

Die Corona-Zeit habe man endgültig hinter sich gelassen, statuiert Tourismus-Landesrat Christian Gantner (ÖVP) und sprich vom „best summer ever“. Immerhin buchten von Mai bis Oktober diesen Jahres 1,4 Millionen Gäste (plus 6,9 Prozent zum Vorjahr) rund 4,48 Millionen Nächtigungen (plus 4,2 Prozent) in Vorarlberg. Man entwickle sich immer mehr zur Ganzjahresdestination, wobei der Winter aber das „touristische Rückgrat“ bleibe. Der Wintertourismus mache nur 0,9 Prozent des Gesamtenergiebedarfs Österreichs aus, bringe aber eine hohe Wertschöpfung, sei Impuls- und Zukunftsgeber in den Talschaften und besonders nachhaltig, so Gantner.

Last Minute im Trend

Trotz Teuerung steige aber die Zahl der Menschen, die hierzulande Winterurlaub machen wollen. Das ergab eine aktuelle Potenzialstudie der Österreich Werbung. Vorarlberg-Tourismus-Direktor Christian Schützinger führt dies auf mögliche Nachholeffekte oder das Sparen der Reisenden in anderen Lebensbereichen zurück. Besonders wichtig seien laut Studie den Touristen dabei das „Wintererlebnis“ und ein ausgewogenes Angebot an Kulinarik, Kultur und Wellness. Dabei ist der durchschnittliche Vorarlberg-Winter-Urlauber bereit, 220 Euro pro Tag auszugeben. Im Sommer seien es lediglich 145 Euro. Die Hälfte der Buchungen kommen von Stammgästen. Auch Last Minute scheint wieder im Trend zu liegen: Ein Viertel der Gäste bucht erst zwei bis vier Wochen vor Reiseantritt. Dadurch können die Betriebe natürlich auch schwieriger vorausplanen.

Personalmangel geht zurück

Die steigenden Preise dürften dennoch einige vom Reisen abschrecken. Man müsse diese aber an die Gäste weitergeben, betont Tourismus-Spartenobman Markus Kegele. Ansonsten sei die Existenz vieler Betriebe bedroht. Weiters betitelt er die Beschäftigungslage als „positiv“, Personal suche man nur vereinzelt. Das liege an mittlerweile oftmals angebotenen Ganzjahresstellen, gutem Gehalt und ordentlichen Zusatzleistungen.

Dies bekräftigt auch Andreas Gapp, Spartenobmann der Seilbahner. Mitarbeiter, die in der Pandemie der Branche den Rücken gekehrt hatten, kämen langsam wieder zurück. Das und der Naturschnee, der bereits in den Bergen liegt, mache die Vorbereitung heuer stressfreier. Auch der Saisonkartenverkauf würde besser laufen als im Vorjahr. Winterurlaub bleibe ein besonderes Erlebnis mit der Familie, das man nicht überall buchen könne, so Gapp. „Wir sind g’richtet und freuen uns.“ 

APA/Red.

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