Tiroler Skigebietsausbau nicht zeitgemäß

Expansion angesichts der Klimakrise "nicht zu rechtfertigen" - Kritik auch an Plus bei Bodenaushubdeponien - Forderung nach klaren Richtlinien seitens des Landes
© Pexels

Die Tiroler Landesumweltanwaltschaft kritisierte am Mittwoch den Tiroler Skigebietsausbau. Dieser sei nicht zeitgemäß. Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer forderte in einem Pressetermin ein stärkeres Natur- und Klimaschutzgesetz.

In den letzten Jahren sei beobachtet worden, dass bei Bauprojekten der Wert der Erhaltung von Natur und Landschaft untergewichtet wurde. Besonders in der Wintersportinfrastruktur sei dies der Fall.

In 2021 wurden 33,6 Hektar an neuen Pistenflächen erschlossen, großteils davon in Gletscherbereichen. „Die Expansion ist angesichts der Klimakrise nicht zu rechtfertigen“, so Kostenzer.

Zudem werden in Tirol immer mehr Anträge für Bodenaushubdeponien gestellt. Welche nur selten abgelehnt werden. Die Landesumweltanwaltschaft fordert deswegen genaue Richtlinien des Landes. Dasselbe brauche es auch für Photovoltaik und Windkraft.

In Hinsicht auf die Bevölkerung zeigt sich Landesumweltanwalt erfreut. „Da ist etwas im Umbruch“, bestätigte er und erzählt von einer „Anzeigenflut“ im Beschwerdemanagement durch Bürger. Denn auch diese würden den Geschehnissen in den Skigebieten häufig kritisch gegenüberstehen.

Laut Tätigkeitsberichtes der Landesumweltanwaltschaft kam es 2021 und 2022 zu insgesamt 2.016 abgeschlossenen naturschutzrelevanten Verfahren in Tirol. 1.940 wurden genehmigt, 76 abgewiesen.

APA/Red.

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner