Spezial-Sahne gegen Krebs

Sahneähnlicher Schaum soll Tumorwachstum verlangsamen.
© Pexels

Laut Forschern der University of Iowa profitieren vor allem Raucher von Autophagie-Hemmern im Zuge einer Krebsbehandlung. Autophagie, das natürliche Recycling-System der Zelle, ist im Vergleich zu gesunden Zellen in Krebszellen erhöht, was darauf hindeutet, dass die Hemmung der Autophagie eine Möglichkeit sein könnte, Krebszellen gezielt anzugreifen. Diese Therapie war bei Rauchern erfolgreicher.

Giftgas als Therapeutikum

Wissenschaftler James Byrne hatte die Idee, dass Kohlenstoffmonoxid (CO) die Ursache für den beobachteten Effekt sein könnte. Raucher nehmen das giftige Gas über die Lunge zu sich, allerdings in nicht tödlichen Mengen. Diesen Effekt wollte er mit seinem Team auch Nichtrauchern zugänglich machen.

Da er darauf spezialisiert ist, Gase in Schäumen, Gelen und Feststoffen aus sicheren, essbaren Substanzen einzuschließen, wollte er dieses Wissen zugunsten von Krebspatienten einsetzen, um deren CO-Spiegel zu erhöhen. Also stellte er einen sahneähnlichen Schaum her, in dem er CO-Moleküle versteckte.

Diesen Schaum ließ er Mäuse mit Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs schlürfen und verabreichte ihnen gleichzeitig Autophagie-Hemmer. Das Wachstum der Tumore verlangsamte sich und die Ausdehnung des Krebses wurde somit begrenzt. Byrne beobachtete zudem, dass die Kombination von CO mit Autophagie-Hemmern eine signifikant krebshemmende Wirkung auf menschliche Prostata-, Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebszellen in Petrischalen hat.

Rauchen trotzdem schlecht

Die Ergebnisse dieser Studie stützen die Idee, dass sichere, therapeutische CO-Konzentrationen, die wir mithilfe von Schaum erreichen können, die Antikrebsaktivität von Autophagie-Inhibitoren erhöhen kann, was einen vielversprechenden neuen Ansatz eröffnet, der Therapien für viele verschiedene Krebsarten verbessern könnte“, so Byrne.

Und er ergänzt: “Wir wissen, dass Raucher einen höheren CO-Spiegel haben, und obwohl wir das Rauchen definitiv nicht empfehlen, deutet alles darauf hin, dass dies die Wirksamkeit von Autophagie-Hemmern verbessern könnte. Wir möchten in der Lage sein, dieses Phänomen zu nutzen und es in eine therapeutische Plattform zu integrieren.

PA/Red.

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