Sperrstund is …

Das Wirtshaus ums Eck, das kleine Beisl, der traditionelle Gasthof – sie werden zur Seltenheit. Immer mehr müssen vor den wirtschaftlichen Gegebenheiten kapitulieren.
©Adobe Stock

In vielen Gastrobetrieben wird für immer zusammengeräumt

Im August war dann Schluss. „Hannahs Speisesaal“ in der Vorderen Zollamtsstraße in Wien schloss seine Pforten für – zumindest für längere Zeit. Denn die Gastronomin Hannah Neunteufel will eine Wiedereröffnung nicht ausschließen, „wenn sich die Zeiten bessern“. Dabei konnte das Haus, das vor allem mit einem Mittagstisch für die Mitarbeiter der umgebenden Bürogebäude seinen Umsatz machte, nicht über zu wenige Gäste klagen. Doch das Geschäft warf einfach nichts mehr ab. Die Preisentwicklung nicht nur bei Energie, sondern auch bei Lebensmitteln und Rohstoffen ist kaum mehr auf die Rechnung umzulegen. Dazu kam die Personalsituation. Neunteufel zog daher kurzfristig die Reißleine, als absehbar war, dass dem Umsatz kaum mehr ein Gewinn gegenüberstehen würde. Neunteufel betreibt auch Catering-Unternehmen sowie die Event-Location ViennaBallhaus und den „Guten Fang“ in Ybbs und will sich nun mehr auf diese Geschäfte konzentrieren.

Andere Gastronomen haben keine Alternativen und stehen vor den Trümmern ihres Traumes. Nach zwei schweren Coronajahren kommen nun mit Personalknappheit und Inflation gleich zwei neue Probleme auf die Branche zu, die kaum Zeit hatte, sich zu erholen. Und was in diesem Herbst geschah, könnte erst der Anfang sein. Denn sparen müssen nicht nur die Gastronomen, sondern auch ihre Gäste. Schließlich sind auch im privaten Bereich die Energiekosten deutlich angestiegen. Dazu kommen die Teuerung im Lebensmittelbereich sowie die allgemeine Inflation. So werden auch sie über kurz oder lang gezwungen, den Sparstift anzusetzen. Und Freizeitvergnügen, wie etwa den Besuch eines Landgasthauses, zu minimieren. Eine Umfrage in Deutschland ergab etwa, dass Einsparungen bei Restaurantbesuchen ganz oben auf der Liste der Verbraucher stehen…

von Ulrich Bentz

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