Skigebiet Postalm insolvent

Der Betrieb soll aber fortgeführt werden. Den rund 40 Gläubigern wird eine 30-Prozent-Quote in Aussicht gestellt.
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Kleine Skigebiete leiden

Salzburgs kleinen Skigebieten steht das Wasser bis zum Hals: Nach der Insolvenz von Gaißau-Hintersee im vergangenen September, ist nun am Landesgericht Salzburg ein Sanierungsverfahren über das Vermögen der Winterpark Postalm GmbH & Co KG zwischen Strobl (Flachgau) und Abtenau (Tennengau) eröffnet worden, informierten die Kredit- und Gläubigerschutzverbände KSV1870, AKV und Creditreform. Der Schuldenberg dürfte bei rund 450.000 Euro liegen.

Beide Skigebiete können keinen Kunstschnee erzeugen und sind daher von milden Wintern besonders betroffen. Das Skigebiet Gaißau-Hintersee liegt in einer Höhe von 750 bis knapp unter 1.600 Metern Seehöhe, die Postalmlifte reichen von 1.150 bis 1.450 Meter Seehöhe. Und Schneemangel findet sich auch als Begründung im Insolvenzantrag. Aufgrund der Schneeverhältnisse sei es nicht möglich gewesen, alle Lifte zu betreiben. „Der Monat Jänner 2023 war bis Mitte des Monates umsatztechnisch ein Totalausfall“, schreibt der KSV. Als weiteren Grund nannten die Liftbetreiber Revisionsarbeiten, die im Sommer durchzuführen waren.

Nun konnte das Unternehmen – genau genommen handelt es sich um zwei Gesellschaften – nicht mehr alle offenen Forderungen begleichen und meldete Insolvenz an. Der Schuldenstand wurde mit 450.000 Euro beziffert, welche Aktiva verwertet werden können, ist noch nicht bekannt. Von der Insolvenz sind zwölf Dienstnehmer und rund 40 Gläubiger betroffen. Der Sanierungsplan sieht eine 30-Prozent-Quote innerhalb von zwei Jahren vor.

Mit dem Neuschnee in der zweiten Jännerhälfte haben die Postalm-Lifte das Personal auf rund 20 aufgestockt und fahren nun im Vollbetrieb. „Wir sind wieder auf Kurs. Wir sind nun auch sehr optimistisch, dass wir einen guten Februar und März haben“, sagte Geschäftsführer Linus Pilar in der Vorwoche.

Das im vorigen September eröffnete Insolvenzverfahren über das Skigebiet Gaißau-Hintersee zieht sich indes. Von den angemeldeten Forderungen in der Höhe von 5,2 Millionen Euro hat der Masseverwalter mehr als die Hälfte, nämlich 3,4 Mio. Euro nicht anerkannt, berichteten kürzlich die Salzburger Nachrichten. In nur fünf Jahren hatte Gaißau-Hintersee bereits zum dritten Mal in nur fünf Jahren den Gang zum Konkursrichter antreten müssen.

Beide Skigebiete haben noch etwas gemeinsam: Sie hegen Pläne für eine künstliche Beschneiung. Wobei hier die Postalm deutlich weiter ist, eine Bewilligung für den dafür notwendigen Speicherteich gibt es aber noch nicht.

 

apa

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