Mein Gott, Tomek

Ein altbekannter Ex-Pleitier macht wieder von sich reden. Informierten stehen da die Nackenhaare zu Berge.
© KI generiert mit DALL·E von OpenAI

Er ist ein alter (Reinhardt Stefan Tomek ist Baujahr 1945 und damit 78 Jahre alt) Bekannter. Einer von den großsprecherischen Selbstdarstellern, wie sie halt immer wieder vorkommen. Und wie sie keiner hierzulande braucht.

Damals 1980 machte sich „Innovator“ (Eigendefinition) Tomek auf, Gastein zu retten. Brachte Gilbert Bécaud und Liza Minelli nach Bad Gastein. Versprach vollmundig aus der Alpen-Idylle das „Monte-Carlo der Alpen“ zu machen. Großspurig erklärte er mittels fetter Ankündigung, dass er knapp davorstehe, seinen größten Coup zu realisieren: Das Casino sollte für Gästeströme, neuen Aufschwung und High-Life in Gastein sorgen. Und alle Journalisten gingen ihm auf den Leim. Die Medien waren voll mit den vollmundigen Ankündigungen des Selbstdarstellers.

Und dann gab es die Fachzeitschrift FM. Und wir haben’s ihm nicht geglaubt.

Und dann gab es die Fachzeitschrift FM. Und wir haben’s ihm nicht geglaubt. Doch 1984 übersiedelten die Casinos tatsächlich ins Grand Hotel de L’Europe. Wir aber blieben skeptisch. Denn bei der großen Pressereise, bei der Tomek den Renovierungsstand im Grand Hotel de L’ Europe zeigte, schlich ich mich in einen kleinen Nebenraum. Der sich als Technikraum entpuppte. Und dort werkten Mitarbeiter der Firma Schrack. „Was machen Sie denn hier?“, fragte ich die Herrschaften. „Wir haben Auftrag, die Telefonanlage zu demontieren.“ – „Wieso das?“ – „Da müssen sie den Chef fragen.“

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Nur gut, dass ich den Chef kannte. Der Chef war Eduard Schrack. Und weil ich mit seiner Tochter befreundet war, nahm er das Gespräch mit dem jungen Zeitungsverleger an. Und gab mir bereitwillig Auskunft. Er meinte: „Diese Telefonanlage wurde nicht bezahlt. Trotz unzähliger Mahnungen. Der Mann ist ein Hochstapler. Wir werden diese Telefonanlage jetzt demontieren und abtransportieren. Obwohl die Demontage mehr kostet als die ganze Anlage wert ist. Aber den Typen lass ich nicht damit wegkommen, dass er eine Telefonanlage von uns herumstehen hat, die er nicht bezahlt hat.“

Wir haben es geschrieben. Was da passiert. Im Gegensatz zu den anderen, die ihre Jubel-Artikel für Reinhardt Stefan Tomek absetzten.

Darauf folgte, wie es die Salzburger Nachrichten jüngst formulierten, ein „krachender Konkurs“ im Jahr 1988.

Und jetzt? 36 Jahre später taucht der Typ wieder auf. Und Tomek erzählt uns seine Gschichtln wieder? Drückt uns wieder hinein, dass er der Retter von Gastein sein wird? In den Salzburger Nachrichten liest sich das wie folgt:

„‚Wer den Herrn Tomek kennt, den wundert das jetzt nicht.‘ – Gerhard Steinbauer, Bürgermeister“

Und schon ist er wieder gescheitert. Ausgerechnet bei den Casinos, die ihre seit 2015 nicht mehr genutzten Räume im ehemaligen Grand Hotel verkaufen wollten. Ein bereits ausgemachter Deal platzte. Weil Tomek nicht zahlte. Die Räumlichkeiten gingen nun an den Deutschen Jack Nasher. Der sie für Seminare nutzen will.

Fazit: Man sollte googlen und in die Vergangenheit blicken, wenn man vollmundig und blauäugig irgendwelchen Typen Raum in den Medien gibt, die ihn definitiv nicht verdienen.

CWM

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