Herausforderung Mangelberufe

Immer mehr Betriebe haben Schwierigkeiten, das richtige Personal zu finden.
© Reed Messe

Immer mehr Betriebe haben Schwierigkeiten, das richtige Personal zu finden. Die Regierung bietet erste Lösungen an. Das verhindert (noch) nicht unbedingt, dass der Branche das Problem über den Kopf wächst.
Wochenlang sei kein vernünftiger Koch zu finden gewesen, erzählt ein bekannter Gastronom aus Oberösterreich im Gespräch mit FM. „Man macht sich keine Vorstellung, wie schwierig es heutzutage ist, einen guten Mitarbeiter zu finden. Als es endlich so schien, als ob ein zweiter Küchenchef gefunden worden sei, kam dieser zur ersten Besprechung eine halbe Stunde zu spät. Zum Probekochen kam er gar nicht. Die Suche ging wieder von vorne los.“
Fach- und Hilfskräfte fehlen
Mit Beginn 2019 ist die Liste der Mangelberufe von 27 auf 45 erweitert worden. Auf dieser vom Sozialministerium herausgegebenen bundesweit gültigen Auflistung finden sich auf der 34. Position auch die „GaststättenköchInnen“ (Originalbezeichnung). Für zahlreiche Experten war es von Bedeutung, dass der Beruf des Kochs in diese Liste aufgenommen wird.
Eine Neuerung für 2019 war auch die Einführung der Einstufung von Mangelberufen nach Regionen. Sieben Bundesländer haben eigene Mangelberufe erhalten – Ausnahmen bilden dabei die Bundesländer Wien und Burgenland. So gelten Kellner in Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg und „Wirtschafter, andere Hotelfachleute, Gastronomiefachleute, Heimverwalter“ in Salzburg, Tirol und Vorarlberg als Mangelberuf. Im weiteren Umfeld des Tourismus finden sich auch Zuckerbäcker, Bäcker und Fleischer als Mangelberufe. Eine Profession wird dann als Mangelbereich eingestuft, wenn dem Angebot an offenen Stellen beim Arbeitsmarktservice (AMS) nicht mehr als durchschnittlich 1,5 Arbeitssuchende gegenüberstehen. Dieses Kriterium war erfüllt, weshalb Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, sehr früh für eine Umsetzung plädierte. „Vielen Betrieben fehlen sowohl Fachkräfte als auch Hilfskräfte“, hielt die Obfrau fest.
Die Diskussion um den Fachkräftemangel läuft branchenübergreifend schon seit gut zehn Jahren. Sie ist deshalb auch in Studien recht gut erfasst. In Deutschland erhebt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) unter anderem, was Betriebe als stärkste Beeinträchtigung ihrer wirtschaftlichen Aussichten einstufen. Seit 2015 ist es nicht mehr die Angst vor ausbleibenden Aufträgen, sondern vielmehr die Befürchtung, keine geeigneten Arbeitskräfte zu finden. Die Betriebe müssen Stellen länger als geplant unbesetzt lassen. Denn selbst wenn ein neuer Mitarbeiter gefunden werden konnte, kann dieser aufgrund bestehender Verpflichtungen oft erst später als vom Betrieb erhofft anfangen. In Deutschland sieht es ähnlich aus: Dort war 2017 die Zahl der offenen Arbeitsstellen mit 1,2 Millionen am höchsten seit 1995.
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