Das erwarten Gen Z Kunden von der Hotellerie
Neben betrieblichen Anpassungen sieht die ÖHV anhand der Studie auch politischen Handlungsbedarf.
Die Generation Z (geboren zwischen 1995 und 2010) wird zunehmend zur relevanten Zielgruppe für die Hotellerie. Doch mit dieser neuen Gästeschicht kommen auch veränderte Erwartungen und Prioritäten. Die aktuelle Studie der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), durchgeführt von Transformationsexperte Vladimir Preveden, beleuchtet, was Gen Z von Hotels erwartet und welche Maßnahmen Hoteliers ergreifen sollten, um sich optimal auf diese Gästegruppe einzustellen.
Social Media als Schlüssel
Die digitale Affinität der Generation Z zeigt sich besonders in der Reiseplanung. Soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok und YouTube sind nicht nur Inspirationsquelle, sondern auch Entscheidungsgrundlage. Klassische Werbeformate rücken in den Hintergrund – stattdessen dominieren authentische Inhalte, persönliche Empfehlungen und Influencer-Marketing. Die ÖHV-Studie zeigt, dass 9 von 10 Top-Hotels bereits auf Facebook und Instagram vertreten sind, jedoch erst 16 % TikTok aktiv nutzen. Hier gibt es noch Potenzial, um die Sichtbarkeit bei der jungen Zielgruppe zu steigern.
Personalisierung und Digitalisierung
Gen Z erwartet maßgeschneiderte Angebote und eine hohe Personalisierung im gesamten Buchungsprozess. Dies reicht von individuell zugeschnittenen Empfehlungen bis hin zu einer digitalen Nachbetreuung nach dem Aufenthalt. Gleichzeitig soll der Hotelaufenthalt selbst reibungslos funktionieren – digitale Check-ins, mobile Schlüssel oder smarte Zimmertechnologien werden zunehmend zum Standard. Die Herausforderung für Hoteliers besteht darin, den Spagat zwischen digitaler Effizienz und persönlicher Betreuung zu meistern.
Nachhaltigkeit als Grundanforderung
Während Nachhaltigkeit für frühere Generationen oft ein Zusatznutzen war, betrachtet Gen Z umweltbewusstes Handeln als Selbstverständlichkeit. Hotels, die auf Nachhaltigkeit setzen, sollten dies auch aktiv kommunizieren: Laut Studie gaben 50 % der befragten Betriebe an, dass ihre Nachhaltigkeitsinitiativen für Gäste gut sichtbar sind – eine Zahl, die noch steigerbar ist. Zertifizierungen, nachhaltige Transportoptionen und umweltfreundliche Materialien sind für junge Gäste relevante Entscheidungskriterien.
Neue Anforderungen an Hotellerie und Politik
Neben den betrieblichen Anpassungen sieht die ÖHV auch politischen Handlungsbedarf. ÖHV-Präsident Walter Veit fordert bessere Rahmenbedingungen für die Branche, insbesondere eine Senkung der hohen Steuerlast auf Arbeit sowie eine Reduktion bürokratischer Hürden. „Es braucht mutige Entscheidungen, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe zu sichern“, betont Veit.
Die Studie zeigt: Wer die Generation Z als Gäste gewinnen möchte, muss sich mit ihren Erwartungen auseinandersetzen. Die Digitalisierung des Gästeerlebnisses, eine authentische Social-Media-Präsenz und ein klares Nachhaltigkeitsprofil sind entscheidende Erfolgsfaktoren. Hoteliers, die diese Trends frühzeitig aufgreifen, können sich als moderne, zukunftsorientierte Betriebe positionieren – und sich damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern.
(PA/red)
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