Das „Burgring 1“ hat die Pforten geschlossen
Die Betreiber der Lokals am Ring haben aufgegeben – nach einer gescheiterten Sanierung folgt nun der Konkurs.

Die Insolvenz des bekannten Innenstadtlokals „Burgring 1“ ist nicht die erste. Bereits im Herbst 2024 wurde über das Vermögen der Burgring 1 GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Ziel war es, den Betrieb trotz finanzieller Turbulenzen weiterzuführen und durch ein neues Konzept zu retten. Die Gläubiger hatten damals einem Plan zugestimmt, der eine Quote von 20 Prozent vorsah. Doch wie sich nun zeigt, konnte das Unternehmen die Bedingungen nicht erfüllen. Am 26. Juni 2025 wurde ein Konkursverfahren eröffnet, die wirtschaftliche Wiederbelebung ist gescheitert.
Laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform wurden Forderungen in Höhe von rund 244.000 Euro angemeldet. Der zuletzt berufene Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Georg Kahlig, bleibt auch im nun eröffneten Konkursverfahren zuständig. Forderungen können noch bis zum 30. Juli angemeldet werden, die Prüfungstagssatzung findet am 13. August statt.
Beispielhaftes Scheitern
Bereits am 24. Juni hatte das Lokal seine Türen geschlossen, die Belegschaft wurde offenbar kurzfristig informiert. Ein offizielles Statement auf der Website kündigte das dauerhafte Aus an. Telefonisch waren die Betreiber für Medienanfragen nicht mehr erreichbar.
Das Scheitern des „Burgring 1“ steht exemplarisch für die Herausforderungen, mit denen Wiens Gastronomie seit Jahren zu kämpfen hat. Der Standort am Ring, hohe Betriebskosten, verschärfte Finanzierungsbedingungen und ein verhaltener Konsum treffen selbst ambitionierte Konzepte. Trotz vollmundiger Ankündigungen eines Neuanfangs mit frischer Küche und neuem Management im Vorjahr blieb der wirtschaftliche Turnaround aus.
Toplevel-Lage für Mutige
Die Adresse am Burgring gilt unbestritten als erstklassig: vis-à-vis vom Burggarten, nahe der Mariahilferstraße, mit guter Anbindung und attraktivem Schanigarten. Doch genau solche Lagen bringen auch hohe Fixkosten mit sich. Wer hier bestehen will, braucht mehr als touristische Laufkundschaft – ohne tragfähiges Konzept und betriebswirtschaftliches Fundament wird auch ein Nachfolgebetrieb kaum langfristig bestehen können.
(red)