Digitale Unikate

Er ist eine „nicht austauschbare Wertmarke“, die digital geschützt ist. Ein digitales Unikat, etwas virtuell Einmaliges: der NFT. Der „Non Fungible Token“ gilt als Megatrend am Kryptomarkt und verspricht, ein gutes Investment zu sein. Doch warum kauft jemand etwas, dass in der Realität gar nicht existiert?
©Roland Schlager

Marketing-Geniestreich: 10.000 Teile des Klimt-Bildes „Der Kuss” stehen als NFT zum Verkauf

Kate Moss schläft. Kate Moss geht spazieren. Kate Moss fährt mit dem Auto herum. Heißt: „Kate Moss goes NFT!“ Das Model ist auf den NFT-Zug aufgesprungen und bekommt vom Käufer für ein Video 16.000 Dollar, mit dem auf Social Media veröffentlichten Verkaufsargument: „@KateMoss-Agency as the owner of a Kate Moss Moment in Time. Owning this piece means having your very own five-minutes of fame.“ Die Model-Ikone tut es also, und viele andere wollen es auch tun: Mit NFT Geld machen. Mit einer Illusion.

NFT – sie sind ein Phänomen der Pandemie. Die Lockdowns sorgten dafür, dass Vernissagen nicht stattfanden und Ausstellungen nicht besucht wurden. So wurde aus einem Nischen- ein Mainstream-Produkt. NFT, also „Non Fungible Token“, erobern die Kulturbranche. Diese einzigartigen digitalen Objekte basieren auf der Blockchain-Technologie. Soll heißen: Ein NFT verfügt über einen Smart Contract, also einen Programmcode, der als fälschungssicheres Besitz- & Echtheitszertifikat fungiert und auf einer Blockchain gespeichert ist. So ein Smart Contract enthält auch Klauseln über den Verkauf, sodass – falls es zu einer Veräußerung des NFT kommt – nicht nur der Verkäufer, sondern auch der Erschaffer oder ursprüngliche Besitzer des Unikats dabei mitverdient. Ein Non Fungible Token ist also so etwas wie ein virtuelles Panini-Sammelbildchen vor allem der Kunst- und Musikwelt. Je seltener, umso höher werden die Preise bei Tausch und Handel. Durch NFTs wird digitale Kunst handelbar und nicht digitale, unverkäufliche Kunst doch auch irgendwie käuflich…

Von Rosa Vogel

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