Ein Viertel der heimischen Weingärten ist biozertifiziert

Österreich bewirtschaftet erstmals ein Viertel seiner Weinbaufläche biologisch und festigt damit seine Spitzenposition im internationalen Bio-Weinbau.

28.08.2025 11:55
red04
© ÖWM / www.pov.at
Weingarten während der Lese

Der biologische Weinbau in Österreich erreicht einen neuen Höchststand: Insgesamt 10.524 Hektar Rebfläche werden aktuell biologisch bewirtschaftet. Das entspricht exakt 25 Prozent der gesamten österreichischen Weinbaufläche – mehr denn je zuvor. Damit unterstreicht Österreich seine führende Rolle im internationalen Vergleich.

Weltweiter Spitzenreiter im Bio-Weinbau

Laut dem Bericht „The World of Organic Agriculture 2025“ des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) und der internationalen Bio-Organisation IFOAM liegt Österreich mit einem Bio-Anteil von 22,6 Prozent an der Rebfläche auf dem ersten Platz unter den bedeutenden Weinbaunationen. Damit lässt das Land andere große Produzenten wie Spanien (17,8%), Frankreich (17,4%) und Italien (14,6%) deutlich hinter sich.

Herausfordernde Bedingungen

Chris Yorke, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM), bezeichnet den aktuellen Bio-Anteil als „unglaubliche Leistung“ – besonders mit Blick auf die klimatischen Herausforderungen: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in Österreich schwierigere klimatische Bedingungen als andere, große Weinbauländer haben. Das macht den biologischen Weinbau nicht einfacher, im Gegenteil.“ Im biologischen Weinbau verzichten Winzer auf synthetische Pflanzenschutzmittel sowie leicht lösliche Mineraldünger. Der Fokus liegt auf der Förderung von Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und ökologischer Balance. Dies bedeutet einen höheren Arbeitsaufwand, oft in Handarbeit, und erhöht das Risiko wetterbedingter Ernteverluste.

Von 1,7 auf 25 Prozent in 25 Jahren

Der Wandel hin zum biologischen Weinbau ist in den letzten Jahrzehnten deutlich sichtbar: Im Jahr 2000 lag der Anteil an Bio-Weinflächen noch bei lediglich 1,7 Prozent. Heute bewirtschaftet jeder vierte Winzer die Rebflächen biologisch. Auch andere Formen der umweltbewussten Produktion gewinnen an Bedeutung: 14 Prozent der biologisch bewirtschafteten Rebflächen sind zusätzlich biodynamisch zertifiziert. Darüber hinaus tragen 27 Prozent der gesamten österreichischen Rebfläche das Nachhaltigkeitssiegel „Nachhaltig Austria“.

Exportmärkte schätzen umweltfreundliche Produktion

Neben ökologischen Aspekten eröffnen sich durch nachhaltige Anbaumethoden auch wirtschaftliche Chancen. Besonders in Skandinavien und Kanada ist die Nachfrage nach biologisch und nachhaltig produzierten Weinen hoch. Österreichische Weine gelten dort als besonders umweltfreundlich produziert – ein Image, das sich in stetig steigenden Exportzahlen widerspiegelt.

(PA/red)

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