Der Wiener Prater rüstet sich für Betriebsübergaben
Der Großteil der rund 80 Firmen im Prater ist familiengeführt
Im Wiener Prater herrscht derzeit Hochsaison – und auch in den Firmen selbst bewegt sich einiges. In so manchen Betrieben macht sich die nächste Generation daran, das Ruder zu übernehmen. Am Dienstagabend stattete Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) dem Praterverband einen Besuch ab, um sich mit den Unternehmerinnen und Unternehmern zu dem Thema auszutauschen. Die Zahl der Firmenübernahmen in Österreich ist zuletzt generell angestiegen, berichtete er dort.
Insgesamt gibt es laut Praterverband im beliebten Wiener Vergnügungsareal rund 80 Betriebe, 50 davon in der Gastronomie. Sie seien großteils familiengeführt, wie gegenüber der APA betont wurde. In einigen davon steht nun die nächste Generation zur Übernahme bereit. „Wir sind froh, wenn unsere Kinder weitermachen“, versicherten die Verbandschefs Silvia Lang und Fredo Nemec in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Notwendig seien dazu aber auch weniger Bürokratie genauso wie ausreichend Personal, hieß es. Der Verband verwies auf die jüngsten Initiativen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den größten „Luna Park“ Österreichs anzuheuern. Sogar eine Jobbörse mit „Speed-Dating“ wurde zuletzt veranstaltet.
Der Regierungspolitiker erläuterte bei seinem Besuch die vor kurzem beschlossenen Erleichterungen bei Firmenübergaben, also das sogenannte Grace-Period-Gesetz. Künftig könnten Betroffene während des Übergabeprozesses eine Begleitung durch die Abgabenbehörde in Anspruch nehmen. Dabei würden noch ungeprüfte Zeiträume einer Prüfung unterzogen. Auch bei der Genehmigung von Betriebsanlagen gebe es künftig mehr Flexibilität.
„Wenn Eltern an Kinder übergeben, können alle sicher sein, dass steuerlich nichts mehr offen ist“, hob er hervor. Entsprechende Anträge können ab 1. Jänner 2025 gestellt werden. Laut Brunner wird davon ausgegangen, dass bundesweit rund 600 solcher Übergaben pro Jahr stattfinden.
Die Zahlen sind in den vergangenen Jahren jedenfalls generell gestiegen. 2015 fanden noch 6.000 Übergaben statt, 2022 waren es bereits mehr als 7.100 – rund 1.700 davon in der Bundeshauptstadt. Insgesamt steht laut Finanzminister in Österreich im Zeitraum von 2020 bis 2029 bei etwa 51.500 Unternehmen ein derartiger Wechsel an.
APA/Red.
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