A-Nobis Sektkellerei Norbert Szigeti insolvent
Das Land Burgenland hatte im Vorjahr fast 200.000 Flaschen Sekt angekauft, um die Liquidität zu sichern.
Die A-Nobis Sektkellerei Norbert Szigeti GmbH ist insolvent. Über sie wurde am Mittwoch am Landesgericht Eisenstadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Der Betrieb soll fortgeführt werden. Die Überschuldung beträgt laut AKV Europa rund 4,86 Mio. Euro. Das Land Burgenland hatte erst im Vorjahr fast 200.000 Flaschen Sekt angekauft, um die Liquidität des Unternehmens zu sichern. Diese sollen nun am freien Markt verkauft werden.
Neubau der Sektkellerei in Zurndorf
Als Insolvenzursache gab das Unternehmen laut Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) die Coronakrise an. In dieser Zeit sei es nicht möglich gewesen, planmäßige Umsätze zu erwirtschaften. Der Betrieb sei deshalb nicht in der Lage, die für die Rückzahlung des Neubaus der Sektkellerei in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) nötigen Mittel aufzubringen. Auch Investoren konnten keine gefunden werden. Die Verbindlichkeiten werden mit rund sechs Mio. Euro beziffert, das Aktivvermögen mit an die 1,2 Mio. 70 Gläubiger und zwölf Dienstnehmer sind betroffen.
Rückübersiedlung nach Gols
Der angebotene Sanierungsplan sieht eine Quote von 20 Prozent vor, zahlbar in vier Raten innerhalb von zwei Jahren. Finanziert werden soll er aus der Unternehmensfortführung bzw. mit finanziellen Mitteln von dritter Seite. Der Betrieb wird vom Neubau in Zurndorf wieder nach Gols übersiedeln. Die Liegenschaft in Zurndorf soll die Verwertungsgesellschaft Hipster Invest GmbH übernehmen und damit die Verbindlichkeiten um rund 4,2 Mio. Euro reduzieren.
Wirtschaftsagentur Burgenland kalmiert
Für das Land entstehen durch die Insolvenz keine finanziellen Belastungen, hielt die Wirtschaftsagentur Burgenland fest, nachdem Kritik von Seiten der ÖVP und FPÖ Burgenland laut wurde. Eigentlich war geplant, dass die Sektkellerei die 195.000 Flaschen Rohsekt 2026 selbst zurückkauft. Man habe das Risiko aber bewusst minimiert, indem man keine Haftungen bereitgestellt habe und auch keine Beteiligung am Unternehmen eingegangen sei, erläuterte Geschäftsführer Michael Gerbavsits. Die Flaschen sollen nun am freien Markt verkauft werden. Gespräche mit zwei Interessenten laufen bereits, hielt er fest.
(APA/red)
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