Giacomo Bertagnolli schwärmt von seiner Heimat

Der italienische Paralympics-Skifahrer blickt auf die paralympischen Winterspiele 2026 und seine Leidenschaft für den Skisport.

18.04.2025 11:30
red04
©Trentino Marketing
Giacomo Bertagnolli

Die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand-Cortina sind nicht nur ein internationales Highlight, sondern auch eine besondere Gelegenheit für Athleten aus der Region Trentino, ihre Heimat auf der großen Bühne zu präsentieren. Einer dieser Athleten ist Giacomo Bertagnolli, der bei den Paralympischen Winterspielen 2026 an den Start gehen wird.

Die Paralympics 2026 als Heimspiel 

Für Giacomo Bertagnolli werden die Paralympischen Winterspiele 2026 besonders emotional, denn sie finden quasi vor seiner Haustür statt. „Die Paralympics finden 2026 zu Hause statt, also werde ich im benachbarten Cortina Ski fahren. Hier im Val di Fiemme werden unter anderem mehrere olympische Disziplinen ausgetragen wie Langlauf, Nordische Kombination und Skispringen; bei den Paralympics spielen Skilanglauf und Biathlon die Hauptrolle“, erklärt der 25-jährige Athlet aus Cavalese, der bereits mit seinem Talent für den Skisport weltweit für Aufsehen gesorgt hat.

Früh übt sich

Giacomo Bertagnolli lebt seit seiner Geburt mit einer Sehbehinderung. Mit nur 5% Sehkraft auf beiden Augen stellte der Skisport für ihn schon immer eine besondere Herausforderung dar. Doch diese Hürde hielt ihn nicht davon ab, das Skifahren zu erlernen – im Alter von nur drei Jahren setzte er die ersten Schwünge auf den Pisten, unterstützt von seinem Vater. Mit zwölf Jahren entdeckte er die Welt der Paralympics. Der ständige Wettbewerb mit sich selbst und anderen, sei es auf dem Ski oder bei anderen adrenalinreichen Sportarten wie Fahrradfahren, Slackline oder Bergsteigen, ist seitdem für ihn ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Mit der Zeit fand Bertagnolli immer mehr Lösungen, um seine Sehbehinderung im Sport zu kompensieren. „Ich habe immer versucht, so viel Sport wie möglich zu treiben, um möglichst viele Erfahrungen zu machen. Auf diese Weise habe ich alles, was zu meinem Sehproblem gehörte, irgendwie angepasst und alternative Lösungen gefunden. Das hat mir immer gutgetan und mir geholfen, jede Herausforderung in vollem Umfang zu bewältigen“, erzählt er. Der Sport habe ihm nicht nur geholfen, seine eigenen Grenzen zu erweitern, sondern auch sein Selbstvertrauen gestärkt.

Die Pisten der Heimat

Bei den Paralympischen Winterspielen 2018 und 2022 in Peking gewann Bertagnolli insgesamt acht Medaillen und konnte bei Weltmeisterschaften 15 Medaillen sowie zwei Titel holen. Hinzu kommen neun Medaillen in Spezialdisziplinen. Ein wichtiger Teil seines Erfolges ist sein langjähriger Begleiter und Guide Andrea Ravelli, der ihn in den letzten fünf Jahren unterstützt und gemeinsam mit ihm in Richtung der Winter-Paralympics 2026 in Mailand-Cortina blickt. Zwei Pisten in seiner Heimat haben Giacomo Bertagnolli besonders geprägt. Die erste ist die Lagorai-Piste auf der Alpe Cermis, eine der ersten Pisten, die er als Kind meisterte. „Sie gehört zwar nicht zu den Pisten, die ich heute am häufigsten fahre, sie bedeutet mir jedoch sehr viel, denn sie war eine meiner ersten. Ich habe sie bereits im Alter von drei oder vier Jahren gemeister“, erinnert sich Bertagnolli. Diese ersten Erfahrungen prägen nicht nur seinen Sport, sondern auch seine gesamte Einstellung zum Leben. Eine weitere unvergessliche Strecke für Bertagnolli ist der Canalone Miramonti in Madonna di Campiglio. Hier schrieb er Geschichte, indem er als paralympischer Athlet zum ersten Mal einen Slalom-Weltcup eröffnete – und das gleich zwei Jahre in Folge. „Der Moment den letzten, schwierigen Abhang zu bewältigen, umgeben von Tausenden von Zuschauern – das ist ein unbeschreibliches Gefühl, das ich nie vergessen werde“, schwärmt der Athlet. Die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 in Mailand-Cortina bieten Giacomo Bertagnolli nicht nur die Chance, an seine bisherigen Erfolge anzuknüpfen, sondern auch, seiner Heimat Val di Fiemme weltweit zu zeigen, was er auf den Pisten zu bieten hat.

(PA/red)

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