Omas Faschingskrapfen gewinnen jeden Wettbewerb
Gastro.News hat die besten Krapfen der bekanntesten Bäckereien und Konditoreien aus ganz Österreich gekürt.

Jahr für Jahr wird in Österreich mit Hingabe getestet, wo es die besten Faschingskrapfen gibt. Die großen Namen der Backkunst treten zum freundschaftlichen Wettstreit an – vom traditionsreichen Demel über Konditorei Groissböck bis hin zur Bäckerei Ströck. Auch Gastro.News hat sich dieser Frage angenommen und kürzlich die besten Krapfen des Landes gekürt.
Doch während sich die Spitzenbäcker und Konditoren um fluffigen Teig, goldbraune Krusten und die perfekte Marillenfüllung bemühen, ist eines klar: Gegen Omas Krapfen, handgebacken im Eisenpfanderl und rausgebacken in echtem Schmalz, kommt nichts an.
Selbstgemacht schlägt Bäckerware
Das Ergebnis der Gastro.News-Umfrage kann sich sehen lassen. Über 3.000 Leserinnen und Leser haben abgestimmt, und die Krapfen von “15 süße Minuten” konnten sich mit 25,5 % der Stimmen an die Spitze setzen, gefolgt von Groissböck (20,8 %) und Ströck (17,2 %). Doch der eigentliche Star der Faschingszeit kommt nicht aus einer Großbäckerei – sondern aus der heimischen Küche.
Denn wer einmal erlebt hat, wie der Krapfenteig gemächlich in heißem Schmalz schwimmt, bis er goldbraun und fluffig aufsteigt, weiß: Hier entsteht unvergleichlich Gutes. Da braucht es nicht einmal den obligatorischen Staubzucker, denn die knusprige Teighülle und die hausgemachte Marillenmarmelade bieten schon genug Geschmack.
„Was den besten Krapfen ausmacht, bleibt subjektiv“, so Franz Bernthaler, Herausgeber von Gastro.News. „Für einige ist es die besonders flaumige Konsistenz, für andere die Fülle an Marmelade oder die perfekte Kombination aus beidem.“
Eisenpfanne statt Backstraße
Während in den meisten Bäckereien Krapfen in Fritteusen bei exakt kontrollierter Temperatur ausgebacken werden, ist bei der traditionellen Zubereitung in der Eisenpfanne der Faktor perfekte Imperfektion entscheidend. Der Teig bekommt durch das Frittieren im heißen Schmalz einen einzigartigen Geschmack, der mit Pflanzenölen nicht zu erreichen ist.
Vor allem Krapfen, die im Supermarkt angeboten werden, sind oft übermäßig süß. Das geschieht um Konsistenz und Geschmack in der Massenproduktion zu optimieren. Wer hingegen einmal Omas Rezept probiert hat (siehe unten), weiß, dass ein guter Krapfen auf Balance setzt – fest im Griff, innen flaumig, aber nicht zu fettig, wenig Zucker, fein passierte Marmelade, die nach Marille schmeckt und nicht nach künstlichen Aromen oder gar mit Himbeer-Grütze daherkommt.
Wo gibt’s den besten Krapfen?
Niemand bestreitet, dass es in Österreich herausragende Bäckereien gibt, die Jahr für Jahr (mittlerweile Tag für Tag) perfekte Faschingskrapfen backen. Das Ergebnis des Gastro.News-Tests zeigt eindrucksvoll, dass heimische Bäcker hohe Qualität bieten und sich nicht verstecken müssen.
Aber wir bleiben dabei: Der beste Krapfen ist der, den man mit eigenen Händen oder von “Oma” serviert bekommt. Kein Wettbewerb der Welt kann gegen den Charme der Hausmannskost ankommen. Probieren Sie es selbst aus:
Krapfen nach Omas Art – Das traditionelle Rezept
Zutaten (für ca. 12 Krapfen)
Für den Teig:
- 500 g Weizenmehl (Type 700)
- 250 ml lauwarme Milch
- 80 g weiche Butter
- 30 g Kristallzucker
- 1 Prise Salz
- 3 Eigelb
- 1 Würfel frische Germ (ca. 42 g)
- 1 Schuss Rum (optional, verbessert die Teigstruktur)
- Abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
- 1 TL Vanillezucker
Zum Rausbacken:
- 1 kg Schweineschmalz oder Butterschmalz
Zum Füllen & Servieren:
- 200 g hausgemachte Marillenmarmelade
- 1 EL Rum oder Wasser zum Verdünnen der Marmelade
- Staubzucker nach Belieben
Zubereitung
1. Vorteig ansetzen
Die frische Germ in 100 ml lauwarmer Milch auflösen und mit 1 TL Zucker und etwas Mehl verrühren. 10–15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis die Mischung Blasen wirft.
2. Teig kneten
Das restliche Mehl in eine Schüssel sieben, mit Zucker, Salz, Zitronenschale und Vanillezucker vermengen. Die restliche Milch, die Eidotter, den Vorteig sowie den Rum hinzufügen. Zum Schluss die weiche Butter einarbeiten.
Den Teig mit den Händen oder der Küchenmaschine ca. 10 Minuten kräftig kneten, bis er glatt und elastisch ist. Falls er klebt, noch etwas Mehl hinzufügen.
3. Teig ruhen lassen
Den Teig mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort für mindestens 1 Stunde gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
4. Krapfen formen
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 2 cm dick ausrollen und Kreise mit ca. 6–8 cm Durchmesser ausstechen (z. B. mit einem Glas). Alternativ kleine Kugeln formen und flach drücken.
Die Teiglinge nochmals 30 Minuten zugedeckt rasten lassen.
5. Krapfen ausbacken
Das Schmalz in einer tiefen Pfanne oder einem breiten Topf auf ca. 160–170 °C erhitzen. Die Krapfen vorsichtig ins heiße Fett geben, zuerst mit der Oberseite nach unten.
Den Deckel auf die Pfanne setzen und die Krapfen ca. 2–3 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Danach wenden und ohne Deckel noch einmal 2 Minuten fertig backen.
6. Füllen & Servieren
Die Marillenmarmelade mit etwas Rum oder Wasser verrühren und durch ein feines Sieb streichen. Mit einer Fülltülle oder Spritze in die Krapfen spritzen.
Je nach Geschmack mit Staubzucker bestreuen – oder traditionell pur genießen.
Omas Tipp für die perfekte Krapfenhaube
Damit die Krapfen einen gleichmäßigen weißen Rand bekommen, ist die Temperatur entscheidend! Nicht zu heiß frittieren und genügend Fett in der Pfanne verwenden, damit die Krapfen schön schwimmen können.
(PA/red)