Zehn Prozent der Cafés und Restaurants in Italien droht Schließung

Wegen steigender Energiepreise unleistbar
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Die steigenden Energiekosten macht Italiens Gastronomie zu schaffen

Die hohen Energiepreise setzen der ohnehin durch Corona gebeutelten Gastronomie schwer zu. Mindestens zehn Prozent der Gastronomiebetriebe in Italien sind aufgrund der hohen Stromkosten in Europa von der Schließung bedroht. Wie der Gastronomieverband Fipe-Confcommercio berichtete, sind vor allem die jüngeren und weniger soliden  Cafés, Bars und Restaurants betroffen.  “Alle produktiven Sektoren des Landes sind am Boden”, betonte Verbands-Vizepräsident Aldo Cursano. Er forderte eine Obergrenze für die Gaspreise auf EU-Ebene.

Schwere Zeiten für Gastronomiebetriebe

Laut Schätzungen des Handelsverbands Confesercenti wird das Gaststättengewerbe in den nächsten zwölf Monaten fast zwei Milliarden Euro mehr für Energie und Gas ausgeben als in den vorangegangenen zwölf Monaten. “Die letzten Rechnungen, die wir für den Zeitraum Juni-Juli erhalten haben, weisen Steigerungen von bis zu 400 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Ein Schlag, der rund 30.000 Gastronomiebetriebe in den Ruin treiben könnte”, warnte Confersercenti.

Laut Confartigianato haben die Strompreiserhöhungen bei den kleinen Unternehmen des Lebensmittelsektors – in dem 70.000 Handwerksbetriebe mit 271.000 Beschäftigten tätig sind – in den letzten zwölf Monaten zu einer Erhöhung der Strom- und Gasrechnungen um 1,2 Milliarden geführt. Vor allem bei den 17.500 Eissalons und Konditoreien sind die Rechnungen im letzten Jahr um durchschnittlich 300 bis 350 Prozent gestiegen.

Dramatische Zustände

Laut Confcommercio ist das Szenario, das sich zwischen heute und dem ersten Halbjahr 2023 abzeichnet, “dramatisch”. Etwa 120.000 kleine Unternehmen im Dienstleistungsbereich und 370.000 Arbeitsplätze sind gefährdet.

Die italienische Regierung will Energie sparen und im Winter weniger heizen. So sollen ab Oktober die Heizkörper in dem Land eine Stunde weniger eingeschaltet bleiben, wobei die Temperatur um ein Grad gesenkt wird. Im wärmeren Süden Italiens könnten die Heizkörper sogar zwei Stunden weniger pro Tag eingeschaltet sein. Die Sparmaßnahmen sollen im Rahmen eines Hilfspakets zur Eingrenzung der negativen Auswirkungen der Energiepreise und der Inflation auf Unternehmen und Familien nächste Woche vorgestellt werden. Erwartet wird, dass die Gemeinden im Zuge von Maßnahmen zur Reduzierung des Energiekonsums die öffentliche Beleuchtung einschränken.

 

APA/ Red.

 

 

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