Wintertourismus – die Destinationen werden immer resistenter gegen die Krise

Neue Ideen als Zukunftsinvestition von Kaprun

Für den Tourismus in der Heimat spielt vor allem der Winter eine wichtige Rolle. Um die Wertschöpfung in Zukunft aufrechtzuerhalten, diskutiert das Forum Zukunft Winter am Donnerstagabend in Kaprun. Es wird nach Antworten für die Frage gesucht, wie Winterdestinationen resilient gegen Krisen und zukunftsfit werden. Laut  Markus Webhofer, Gründer des Instituts für Brand Logic., haben Orte, die nicht nur wiederkommende Gäste, sondern auch „Fans“ haben, einen großen Vorteil. Mainstreamorte stehen daher viel stärker unter Druck als die starken Destinationsmarken, welche von den Folgen der Krisen eher wenig mitbekommen.

Ein Grund dafür könnte sein, dass die bekannten Locations eine klare Leistungsstruktur besitzen und auf ein genaues Zukunftsbild setzen. “Wenn ich Kunden gewinnen will, muss ich leisten”, sagte Webhofer. Als Vorbild nannte er die Region Serfaus-Fiss-Ladis in Tirol, welche mit der heimischen Familienkompetenz punktet. Hohe Preise und eine wachsende Nachfrage seien die Folge. Jeder Urlaubsort sollte sich auf die ihrige Kernkompetenz fokussieren und sich durch diese positionieren riet der Experte. Auch an den Nachwuchs des Skisports sei zu denken betont er, da dieser den Erfolg der Zukunft ankurbeln wird.

Immer mehr Menschen finden Gefallen am Skisport, wodurch der Markt auch enorm ansteigt. Momentan liegt die Zahl der Interessierten weltweit bei 55 bis 60 Mio. Skiläufern. Voraussichtlich wird diese Zahl jedoch im nächsten Jahr auf rund 90 Mio. wachsen. Nun sei der Skisport wieder auf dem Level von vor Corona, trotz der letzten zwei schweren Jahre. Auch für Kornel Grundner, Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen ist die Markenstärkung ein großer Faktor für den zukünftigen Erfolg der Wintersportdestinationen.

“Wenn ich mich mit Qualität positioniere, kann ich auch einen entsprechenden Preis verlangen”, sag der Manager. Damit will er den Menschen klarmachen, dass nicht die Größe des jeweiligen Skigebiets entscheidend ist, sondern wie viel diese in ihr Zukunftsbild investieren. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, geht es um die Qualität und die Inhalte, die die Gebiete ihren Gästen bieten. Zuversicht herrscht also für die Wintersaison 2022/23, da die Buchungslage und der Vorverkauf der Seilbahnen nach Plan verlaufen.

Die Winterpotenzialanalyse in zehn Herkunftsmärkten zeigt, dass 17 Mio. Gäste einen Österreichurlaub planen, zehn Mio. davon einen Wintersporturlaub. Nicht nur die Urlaubsfreude, sondern auch die damit verbundene Zeit und das Geld sei bei den Gästen vorhanden.

“Der Wintersporturlaub wird nicht in Frage gestellt”, verstärkt Neukart. Gespart werde, wenn nur bei der Wahl der Unterkunft oder der Dauer des Aufenthaltes.

APA/Red.

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