Wien: Lokale bangen

Die verlorenen Umsätze seien nicht wieder aufzuholen. Aber: Haubenrestaurants trotzen der Krise.
Pixabay

Wiener Lokale warten auf Gäste

In der Gastronomie blieben bereits viele Kleinbetriebe auf der Strecke. Die Umsatzverluste, die sich während der Schließung angehäuft haben, sind laut Branchensprecher Mario Pulker nicht mehr aufzuholen. „Was wir machen, ist eine Schadensbegrenzung und ein Dienst am Kunden“, sagte der Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Davon, dass man irgendetwas erreicht, was wirtschaftlich sinnvoll ist, ist keine Rede.“ Aber man könne die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückholen und für Stammgäste zum Alltag beitragen.
Zudem handelt es sich um eine vorsichtige Öffnung. Neben der 2G-Regel – Zutritt nur für Geimpfte und Genesene – bleibt es für die Lokale und Restaurants gemäß der bundesweiten Covid-19-Regelung bei der Sperrstunde um 23 Uhr. Nur zu Silvester (31. Dezember) wird diese ausnahmsweise aufgehoben. Es gelten dann die üblichen Sperrstunden der Bundesländer. Im Lokal selbst gilt weiters – wie bisher – eine FFP2-Maskenpflicht, außer am Sitzplatz selbst. Außerdem muss man seine Kontaktdaten angeben. „Es wird auch noch die Feiertage ordentlich schwierig“, hielt Pulker fest. „Und bei den Hotels ist ja auch Feuer am Dach.“ Die Nachtgastronomie bleibt in ganz Österreich überhaupt noch zu.
Schon vor dem Lockdown, als die 2G-Regel gekommen sei, hätten sich die Gastro-Umsätze mehr als halbiert. „Vieles findet einfach nicht statt wegen ‘2G’“, betonte der Branchensprecher. PCR-Tests und Maske reichen nicht mehr aus. „Das ist für uns ein Desaster, dass man in der Gastronomie nur sein kann, wenn man geimpft ist“, so Pulker.
Bei einigen wenigen vibriert das Geschäft aber – in Haubenlokalen zum Beispiel. „Die gehobenen Speiserestaurants sind gut gebucht“, höre man aus der Branche. „Aber alles, was mit internationalem Tourismus zusammenhängt, ist tot“, setzte Pulker nach. Manche Lokale, die Verträge mit Gruppen abgeschlossen hätten, verbuchten über 90 Prozent Umsatzeinbruch. Außerdem bestehe „die Breite der Gastronomie aus ganz normalen Lokalen wie Pubs und Kaffeehäusern“. Und denen gehe es insgesamt schlecht.
 
apa

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