VCÖ: 2022 erstmals in 2000ern mehr Dienstreisen mit Zug als per Flug

Auto aber weiterhin mit Abstand meist genutztes Dienstreise-Vehikel
©unsplash

22 Prozent der Geschäftsreisen sind voriges Jahr mit der Bahn gemacht worden. Damit wurden erstmals in diesem Jahrhundert mehr Dienstreisen mit dem Zug als mit dem Flugzeug gemacht, berichtet der VCÖ nach Auswertung von Daten der Statistik Austria. Allerdings stieg verglichen zum Vor-Coronajahr 2019 auch der Pkw-Anteil von 41,4 auf 52,4 Prozent an. Der VCÖ will in Firmen-Reiserichtlinien klimaverträgliche Dienstreisen verankert sehen.

Nach dem massiven Einbruch der Geschäftsreisen infolge der Covid-19-Pandemie, ist die Zahl der Geschäftsreisen im Vorjahr wieder deutlich gestiegen – auf knapp 3,1 Millionen. Damit gab es um nur 130.000 Geschäftsreisen weniger als im Jahr 2018 und um rund 570.000 weniger als um Jahr 2019. Im Vorjahr gingen 42 Prozent der Dienstreisen ins Ausland, am häufigsten nach Deutschland, so der VCÖ.

Haupt-Dienstreisemittel blieb mit einem Anteil von 52,4 Prozent der Pkw (2019: 41,4 Prozent). Bahnreisen kamen auf exakt 22,2 Prozent, 2019 waren es nur 16,9 Prozent gewesen. Flugreisen kamen 2022 mit 17,9 Prozent (2019: 27,7 Prozent) nicht mehr über den Bahn-Wert. Busse verzeichneten einen Anteil von 4,4 Prozent (2019: 6,9 Prozent). Auf sonstige Verkehrsmittel entfielen 2,9 Prozent (2019: 7 Prozent).

Aus Umwelt- und Verkehrssicht sei erfreulich, dass der Anteil der Geschäftsreisen mit der Bahn deutlich gestiegen und den bisherigen Höchstwert im 21. Jahrhundert von 20 Prozent im Jahr 2018 auf 22,2 Prozent im Vorjahr getoppt hat. Im Jahr 2010 lag der Bahnanteil noch bei 13,8 Prozent, im Jahr 2005 bei nur zwölf Prozent.

“Zunehmend mehr Unternehmen haben in ihren Reiserichtlinien verankert, dass Dienstreisen vorrangig mit der Bahn durchzuführen sind”, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Das sollten noch mehr Firmen tun. “Auch das Potenzial von Videokonferenzen wird nun stärker genutzt. Der infolge der Pandemie erfolgte Digitalisierungsschub in den Unternehmen macht sich auch hier bemerkbar.”

Bei Distanzen oder Destinationen für die die Bahn Alternative sind, plädiert der Verkehrsclub für das Abhalten von Videokonferenzen. Auf europäischer Ebene seien die grenzüberschreitenden Bahnverbindungen rascher als bisher auszubauen.

APA/Red.

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