„Das ist das Pfingstwochenende, es gibt da und dort schon gute Buchungslagen. Für die Betriebe, die da aufsperren, wird es sicherlich ein guter Start. Wir brauchen circa einen Monat Vorlaufzeit, es ist viel zu tun“, erklärte die Branchensprecherin.
Das nächste große Fragezeichen, neben einer weiter guten Entwicklung der Fallzahlen in der Coronavirus-Pandemie, ist nun freilich, ob auch Touristen aus dem Ausland nach Österreich kommen können. Allein 40 Prozent der Gäste kommen aus Deutschland. „Das werden die Österreicher nicht aufholen können. Wir sind aber schon hoffnungsvoll, wenn wir über die Grenzen blicken. Deutschland hat einen ähnlich guten Verlauf wie Österreich und eines ist uns allen bewusst: Wenn wir die deutschen Gäste in Österreich nicht haben, dann wird das zu massiven Problemen führen“, so Nocker-Schwarzenbacher.
Großes Entgegenkommen bei kurzfristigen Stornierungen
Dies beträfe die Hotellerie, aber auch die vor- und nachgelagerten Bereiche, also auch die Freizeitbetriebe, die per spätestens 29. Mai öffnen dürfen. Die WKÖ-Funktionärin wünscht sich allerdings im Namen der Fitnessbetriebe und Solarien einen „ein bisschen früheren Zeitpunkt“ zur Eröffnung.
Ohne deutsche Touristen sei für viele Unternehmen ein Betrieb „nur schwer vorstellbar“. „Für ein Haus braucht man mindestens 70 Prozent der Mitarbeiter, ob sie beschäftigt werden oder nicht. Es sind dann viele Stehzeiten einzuplanen. Bei einem Umsatz von 20 Prozent kann es nur eine Abwärtsspirale werden.“ Man brauche eine Grundauslastung, dazu gehöre auch der Gast aus dem Ausland.
„Wir haben Regionen, die durchaus mit verstärktem österreichischem Tourismus gut durchkommen, aber in vielen Regionen würde nicht einmal eine Verdoppelung der österreichischen Gäste ausreichen“, ist sich Nocker-Schwarzenbacher sicher. Schon jetzt sei aber klar, dass „einige die Krise nicht überleben werden“, auch wenn es viele Hilfsmaßnahmen der Regierung gebe.
In Sachen kurzfristige Stornierung werde es großes Entgegenkommen geben, versprach Nocker-Schwarzenbacher. „Wir werden die Stornofristen auf ein Minimum kürzen und den Gästen die Gelegenheit geben, bis zum Schluss hinzuwarten.“ Sollte ein Corona-Fall in der Familie auftreten oder sich die Situation vor Ort verändern, werde man „kostenlos stornieren“ können. Mit einer Verkürzung der Stornofristen habe man eine bessere Chance, dass die Gäste kommen.
APA/Red