Ausfälle durch Lockdown
Restaurants im Osten des Landes fallen derzeit durch den Lockdown laut dem Spargelbauer als Abnehmer fast zur Gänze aus, im Westen ist die Nachfrage größer. Rund 15 bis 20 Prozent der Ernte gehen normalerweise an die Gastronomie, im Vorjahr sei Corona-bedingt “maximal 20 Prozent” der Menge eines durchschnittlichen Jahres dorthin verkauft worden. In den Geschäften konkurriert österreichischer Spargel mit günstigeren Produkten aus dem Ausland. Die Nachfrage nach heimischer Ware sei im Vorjahr deutlich größer als sonst gewesen, berichtete der Obmann des Vereins mit 14 Mitgliedsbetrieben: “Der Lebensmittelhandel und Hofläden haben Ausfälle in der Gastronomie kompensiert.”
Schwierig gestaltet sich nach wie vor die Suche nach Erntehelfern. Rund ein Drittel des benötigten Personals sei schon da, berichtete der Obmann des Vereins, dessen Betriebe rund 1.000 Mitarbeiter für 500 Hektar brauchen. Von den bisher genehmigten insgesamt 3.076 Plätzen für Saisonkräfte aus Drittstaaten entfallen 550 auf Niederösterreich. Bereits im Jänner habe es allerdings 2.000 Anträge dafür gegeben, berichtete Magoschitz. “Wir würden mehr Kontingentplätze brauchen”, betonte der Vereinsobmann. “Bei insgesamt 60 Prozent der österreichischen Gemüseanbauflächen in Österreich stehen uns nur 18 Prozent des Erntehelferkontingents zur Verfügung”, rechnete er vor.
Walter Medosch, Generalsekretär der Landarbeiterkammer, verwies auf APA-Nachfrage in Sachen Sonderkontingent auf eine Übereinkunft mit der Landwirtschaftskammer auf 90 Plätze. Eine entsprechende Verordnung ist Sache des Arbeitsministeriums.
Im Vorjahr wurden wegen der Corona-bedingten Grenzsperren Erntehelfer per Flugzeug aus Rumänien, der Ukraine und dem Kosovo nach Österreich gebracht. Heuer haben sich die Betriebe im Marchfeld u.a. mit einem Schutzkonzept vorbereitet. Das Personal wird bei der Anreise und mindestens einmal pro Woche getestet. Um das Risiko von Corona-Ansteckungen zu minimieren, wohnen die Mitarbeiter am Hof.
Das Ende der Spargelernte ist übrigens jedes Jahr fix: Gestochen wird bis maximal 24. Juni, dem Johannistag.
APA/red