Österreichischer Businessjet nach Geisterflug in Ostsee gestürzt

Cessna Citation startete in Spanien, landete aber nicht wie geplant in Köln
© Unsplash

Eine Cessna Citation II verließ am Sonntag Jerez und landete nicht wie geplant in Köln, sondern stürzte nach langem Irrflug in die Ostsee

Eine in Österreich registrierte Cessna Citation II, stieg am Sonntag Nachmittag im spanischen Jerez auf, um Köln anzusteuern. Vier Personen sollen sich an Bord befunden haben.

Der Businessjet landete allerdings nicht in der deutschen Stadt am Rhein, sondern flog dort vorbei. Die Maschine steuerte von Köln aus in gerader Linie nach Nordosten bis weit über die Ostsee. Zuvor hatte der Flieger noch nahe Paris eine Richtungsänderung vorgenommen, über der französisch-luxemburgischen und luxemburgisch-deutschen Grenze sowie über Euskirchen kurz vor Köln.

Um den Geisterflug zu überprüfen, starteten an den Fliegerhorsten Rostock und Neuburg in Deutschland sowie Ämari in Estland deutsche Eurofighter-Kampfjets und stiegen zur Cessna Citation auf. Auch aus Dänemark waren F-16 Jets im Einsatz. Diese konnten allerdings keine Erkenntnisse über die Probleme an Bord gewinnen und bogen kurz hinter Rügen ab. Die Cockpitcrew des Fliegers war nicht zuerreichen, auch wurden keine Personen im Cockpit gesichtet.

Am Abend verlor die Cessna Citation an Höhe und Geschwindigkeit. Innerhalb weniger Minuten sank sie zuletzt 5.000 Meter. Laut den lettischen Behörden ist der Jet vor der Küste von Ventspils ins Meer gestürzt. Die schwedische See- und Luftfahrtrettung berichtete, dass kurz vor 20 Uhr das Flugzeug vom Radar verschwunden sei.

Die deutsche Boulevardzeitung Bild schrieb über den Fall, dass bereits kurz nach dem Start in Spanien Druckprobleme in der Kabine herrschten. Es seien spanische und französische Kampfjets bereits zu diesem Zeitpunkt aufgestiegen, konnten jedoch niemanden im Cockpit erreichen.

Die schwedische Zeitung Aftonbladet berichtete darüber, dass die Küstenwache noch am Sonntagabend Ölspuren und Trümmer im Wasser fanden. Auch die deutsche Luftwaffe hat inzwischen den Absturz bestätigt.

Gemäß der spanischen Zeitung El Pais waren Mitglieder eine deutschen Familie an Bord: Ein Unternehmer, seine Ehefrau, ihre Tochter und ein vierter Passagier. Am Montagmorgen meldeten die lettischen Rettungskräfte, man habe eine Stelle mit “erhöhter Trümmerkonzentration” auf dem Meer ausgemacht – Opfer konnten bislang allerdings keine geborgen werden.

 

PA/ Red.

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