Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung in Österreich gefordert

WWF und "To Good To Go" legten Fünf-Punkte-Plan vor
© Unsplash

1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel landen Jahr für Jahr auf dem Müll – gleichzeitig hungern bis zu 828 Millionen Menschen weltweit

In österreichischen Haushalten werden jährlich bis zu 157.000 Tonnen Nahrungsmittel entsorgt, obwohl sie noch genießbar wären. Anlässlich des internationalen Tags gegen Lebensmittelverschwendung am Donnerstag hat der WWF Österreich gemeinsam mit dem Unternehmen “Too Good To Go” einen Fünf-Punkte-Plan von der Politik gefordert. “Österreich hat sich dazu verpflichtet, die Lebensmittelabfälle pro Kopf bis 2030 zu halbieren und entlang der Produktions- und Lieferkette zu reduzieren”, so WWF-Experte Dominik Heizmann und Theo Koch, Manager von “Too Good To Go”.
Rund 40 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel werden laut WWF verschwendet. Das habe verheerende Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Klima – denn rund zehn Prozent des globalen Treibhausgas-Ausstoßes sind auf diese Verschwendung zurückzuführen. “Das dürfen wir uns sowohl aus ethischer Sicht, als auch angesichts der Klima-, Energie- und Lebensmittelkrise nicht länger leisten”, warnte Heizmann.

Andere Länder in Vorreiterposition

Bereits 2020 hatte die österreichische Bundesregierung im Regierungsprogramm Maßnahmen gegen die Verschwendung angekündigt, jedoch fehlen dem WWF zufolge die nötigen Schritte noch weitgehend. Um das Ziel einer Halbierung der Lebensmittelabfälle in acht Jahren zu erreichen, dürfe man demnach nicht auf freiwillige Maßnahmen setzen. “Es braucht jetzt wirksame Gesetze, um die unnötige Verschwendung zu stoppen”, so Heizmann. Als Vorbilder könnten hier etwa Frankreich und Italien dienen.
WWF und “To Good To Go” forderten daher einen Fünf-Punkte-Plan gegen Lebensmittelverschwendung, der unter anderem die Datenlage in allen Bereichen verbessern und öffentliche Berichtspflicht für große Unternehmen im Lebensmittelsektor verankern sollte. Zudem benötige es einen Beschluss von rechtlich verbindlichen Reduktionszielen für alle Sektoren der Wertschöpfungskette sowie die Festlegung einer klaren Hierarchie für den Umgang mit Lebensmittelüberschüssen: Weitergabe und Weiterverarbeitung sollten vor der Entsorgung kommen.

 

APA/ Red.

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner