Luxushotels erwartet Durststrecke

Sacher-Chef Matthias Winkler: Statt 1.000 werden derzeit null Sachertorten pro Tag gebacken.
Hotel Sacher

Concierge Team des Hotel Sacher in Wien

Auf internationale Gäste ausgerichtete Spitzenhotels werden nach Überzeugung von Sacher-Chef Matthias Winkler jahrelang brauchen, um sich vom Corona-Schock zu erholen. “Wir richten uns auf drei bis vier Jahre ein, bis wir die Zahlen aus der Zeit vor Corona erreichen”, sagte Winkler. Aktuell sei der Ausblick sehr düster.
Eine Starterlaubnis für die Hotellerie in Österreich durch die Regierung nutze zwar den Saisonbetrieben, aber nicht unmittelbar der Stadthotellerie. “Eine Erlaubnis hat noch nichts mit Betriebswirtschaft zu tun.”
Für diese Sparte der Hotels würde nur die Lockerung der Reisebeschränkungen etwas bringen. “Die Deutschen sind unsere wichtigste Zielgruppe”, sagte der Chef unter anderem des Traditionshotels Sacher in Wien und des Sacher in Salzburg. Die Sacher-Gruppe – dazu gehören auch Cafés und als Produkt die Sacher-Torte – mit ihren 800 Mitarbeitern hatte 2020 laut Winkler auf 100 Mio. Euro Umsatz gehofft.

Matthias Winkler, Hotel Sacher
Im Mai und Juni rechne er kaum mit Buchungen für die nächsten Monate, so Winkler. Für den Sommer herrsche eine extrem große Unsicherheit. Natürlich stelle sich die Gruppe darauf ein, dass der Betrieb in einer ersten Phase nach Öffnung der Hotels wegen des Personaleinsatzes bei wahrscheinlich nur wenigen Gästen zunächst defizitär sei.
Der Verkauf der meist über eigene Standorte vertriebenen Sacher-Torte sei aktuell eingestellt. Für einige wenige Stück lohne sich der Betrieb der Manufaktur nicht, sagte Winkler. Normalerweise werden rund 1.000 Torten pro Tag gebacken.
Gerade in der Spitzengastronomie und -hotellerie sei es wichtig, besonders geschultes Personal in der Krise weiter an das Unternehmen zu binden. “Wir haben für fast alle sofort Kurzarbeit angemeldet und halten uns über interne Kommunikationswege ständig auf dem Laufenden”, sagte Winkler. Auch Szenerien für “Tag eins nach Covid-19” gebe es. Er gehe davon aus, dass die amtlichen Hygienevorschriften in der Spitzenhotellerie dann eher übererfüllt würden. “In dieser Frage sind diese Hotels ohnehin sehr sensibilisiert.”
APA/red

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