Aber auch aus nahezu jedem anderen europäischen Land sowie den USA, Israel, Russland, Singapur oder Hongkong würden Meldungen einlangen, so Kolba. „75 Prozent geben an, in Ischgl auf Urlaub gewesen zu sein. 73 Prozent wurden bei der Heimkehr positiv auf Corona getestet“, berichtete Kolba.
Verantwortung abgelehnt
Die Masse sei danach in Heimquarantäne gekommen. „Aber 2,5 Prozent kamen ins Krankenhaus oder sogar auf die Intensivstation. Inzwischen sind auch 25 Tote zu beklagen“, erklärte der VSV-Obmann, der es als „ungeheuerlich“ bezeichnete, dass das Land Tirol und die Bundesregierung angesichts dieser Fakten jede Verantwortung ablehnen würden. „Wir werden alles tun, um diesen Fall von Verantwortungslosigkeit aufzuklären“, so Kolba.
Der VSV hatte Ende März gegen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), Landesräte, Bürgermeister und Seilbahngesellschaften eine Anzeige eingebracht. Die Anklagebehörde leitete bis dato noch kein Ermittlungsverfahren ein. Sie beauftragte aber die Polizei, einen Bericht darüber zu erstatten, „wer wann über welche Informationen verfügt hat, und wie darauf reagiert wurde“. Ein Zwischenbericht soll Ende der Woche vorliegen. Dann soll über weitere Ermittlungen entschieden werden.
APA/red