In Slowenien wird Gründung neuer staatlichen Fluggesellschaft erwägt

Infrastrukturministerin Alenka Bratušek möchte diese Lösung mit Regierungssegen weiter erörtern - Nationale Fluglinie könnte laut Studie wirtschaftlich rentabel sein
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In Bestrebungen für eine bessere Luftverkehrsanbindung Sloweniens wird die Gründung einer neuen nationalen Fluggesellschaft erwägt. Die slowenische Infrastrukturministerin Alenka Bratušek möchte von der Regierung grünes Licht bekommen, um diese Lösung weiter zu erörtern. Eine jüngst gemachte Studie zeigt nämlich, dass die staatliche Fluglinie wirtschaftlich rentabel sein könnte.

“Wir müssen etwas unternehmen, um die Situation zu verbessern”, sagte Bratušek am Donnerstagabend im Privatsender POP TV mit Bezug auf millionenschwere negative Auswirkungen auf die slowenische Wirtschaft, die durch die begrenzten Fluganbindungen entstehen. Seit der Pleite der slowenischen Fluggesellschaft Adria Airways im Jahr 2019 und der Corona-Pandemie bleibt die Anbindung des Nachbarlandes an den internationalen Flugverkehr mangelhaft.

Als die beste Lösung, um das mittel- und langfristig zu verbessern, sieht eine interministerielle Arbeitsgruppe die Gründung einer nationalen Fluggesellschaft im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Diese Feststellungen stützen sich auf aktuelle Analysen über den Flugverkehr und makroökonomische Auswirkungen, die den schlechten Zustand belegt hätten.

Demnach sei die Luftverkehrsanbindung Sloweniens in Vergleich zu anderen europäischen Ländern extrem schlecht. Lediglich Belarus, das sich unter westlichen Sanktionen befinde, stehe noch schlechter dar, hieß es bei der Präsentation einer Studie über Passagierdaten am Donnerstag.

Eine weitere Studie über wirtschaftliche Auswirkungen schätzt den Ausfall von Passagieren seit der Adria-Pleite auf rund 1,4 Millionen ein. Die dadurch entstandenen Verluste (inklusive negativer Auswirkungen auf den Tourismus) belaufen sich auf rund 435 Mio. Euro pro Jahr. Im gesamten Untersuchungszeitraum (2019-2022) wird der Verlust auf 1,8 Mrd. Euro geschätzt.

Diese Studie, die vier Optionen zur Stärkung der Fluganbindungen erörterte, zieht die Gründung einer staatlichen Fluglinie mit einem strategischen Partner als die beste Lösung vor. Für den Staat wäre das auch günstiger als die jährliche Förderung von Flugverbindungen, sagte der Ökonom Jože P. Damijan laut Medien.

Bisherige Maßnahmen führten nicht zur Stärkung der Flugverbindungen. Auf die erste von drei Ausschreibungen für Airline-Subventionen meldeten sich nur zwei Fluglinien. Für neue Direktlinien nach Slowenien stehen in drei Jahren 16,8 Mio. Euro zur Verfügung.

APA/Red.

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