Im Sommer 2023 wird Reisen um einiges teurer

Rewe-Austria-Touristik-Chef: Trend Nummer eins sind Autoreisen ans Mittelmeer

Die dauerhaft steigende Inflation hinterlässt auch ihre Spuren in der Urlaubskasse. Kommender Sommer wird man für die Auszeit vom Alltag teils deutlich höhere Preise zahlen müssen. Beim zweitgrößten österreichischen Reiseveranstalter Rewe Austria Touristik bewegen sich die Teuerungen – je nach Destination – zwischen 2 und 20 Prozent. Im “preisattraktiven Tunesien” sind es 2 bis 5 Prozent, in Richtung USA 10 bis 20 Prozent, wie Geschäftsführer Martin Fast am Mittwoch umriss.

Die Leute buchen aber dennoch immer wieder Reisen. Im vergangenen Sommer waren die Umsätze bei der Rewe Austria Touristik mit Veranstaltermarken wie ITS Billa Reisen, Dertour, Jahnreisen und Meiers Weltreisen sogar höher als vor der Pandemie. “Der Sommer 2022 hat uns wieder komplett zurückkatapultiert, sogar über das Niveau 2019”, sagte der Unternehmenschef vor Journalisten in Wien.

Es habe “einen großen Nachholbedarf an Urlaubsreisen”, gegeben. “Die Leute hatten genug davon, zuhause eingesperrt zu sein.” Gefragt waren die klassischen Flugreiseziele Griechenland, Türkei und Spanien sowie “erstaunlich stark” auch die Malediven. Viele fuhren auch wieder mit dem Auto nach Italien.

“Die Kundinnen und Kunden haben sich etwas gegönnt, sich etwas geleistet”, berichtete Fast. “Sie haben mehr Geld in das Produkt Urlaub investiert.” Die Aufenthaltsdauer sei im Schnitt um 15 Prozent gestiegen, die Ausgaben für die Reise um 14 Prozent. Der Reiseveranstalter selbst hatte die Preise für den Sommer 2022 im Schnitt um nur 3 bis 5 Prozent angehoben.

Gegenüber dem letzten Sommer vor der Corona-Pandemie (2019) legten die Buchungsumsätze heuer massiv zu – am meisten in Richtung Malediven (plus 89 Prozent). Zuwächse verbuchten auch die Destinationen Türkei (plus 47 Prozent), Mauritius (plus 47 Prozent), Griechenland und Ägypten (beide plus 28 Prozent) sowie Italien (plus 7 Prozent) und Spanien (plus 2 Prozent). Es gab aber auch Rückschläge – Kroatien mit einem Einbruch von 38 Prozent und die USA mit minus 32 Prozent. Nach Kroatien seien zahlreiche Kundinnen und Kunden “auf eigene Faust gefahren” und in den USA schlugen wohl die Einreiserestriktionen durch. “Was fehlt momentan, ist die USA.”

Neben den USA ist das “Sorgenkind” des Reiseveranstalters im jetzigen Winter Thailand, wobei sie schon langsam wieder auf Kurs kommen. “Thailand versucht die Kundinnen und Kunden teilweise mit sehr guten Preisen zurückzuholen”, so Fast. Die Emirate (VAE) wurden wegen der Fußball-WM von vielen etwas gemieden.

Im Winter 2022/23 sind besonders die Reisen auf die Maledivensehr beliebt und  “unglaublich” gut gebucht. Ein weiterer Reiseboom gibt es in Ägypten. Laut dem aktuellem Buchungsstand sind die beliebtesten Winterziele nach den Malediven – Spanien und Mauritius.

Bereits erste Trends für den Sommer 2023 seien trotz immer kurzfristigeren Buchungen zu erkennen. “Der Trend Nummer eins sind Anreisen mit dem Auto und das Mittelmeer”, erläuterte der Rewe-Austria-Touristik-Chef. Weiters sehr gefragt seien das “preisattraktive Tunesien” und die Türkei. “Die Malediven sind nach wie vor und unglaublich für mich auch im Sommer 2023 der ‘Darling’ unserer Kundinnen und Kunden”, freut sich Fast.

Insgesamt herrsche zwar weiterhin großer “Nachholbedarf” betreffend Urlaube, doch der Reiseveranstalter bekomme seitens der Kundinnen und Kunden auch eine starke “Preissensibilität” zu spüren, nachdem auch die Energiepreise deutlich in die Höhe gehen. Frühbucher könnten aber “bis zu 50 Prozent” sparen. In der Deluxe-Sparte wiederum seien die Buchenden “nicht preissensibel”. “Luxus läuft”, konstatierte Fast.

Die Pandemie mit der “Rückholung gestrandeter Kreuzfahrtpassagiere und Urlaubern in Italien, die nicht mehr ausreisen durften,” ist jedenfalls vorerst ausgestanden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Reiseveranstalters hätten “Überdurchschnittliches geleistet, und das bei Homeworking”, ist Fast dankbar. “Das war wirklich eine harte Prüfung.” Nun sei schon langsam Entspannung spürbar. Ein schwieriges Thema sei jetzt aber, Beschäftigte “zu halten und zu finden”.

APA/Red.

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