Eurowings will in Easyjets Lücke am Flughafen Berlin springen

Easyjet verkleinert Flotte in Berlin weiter. Eurowings bietet betroffenen Crews Stellen an.
Pixabay

Eurowings will den Rückzug von Easyjet nutzen

Die Lufthansa-Tochter Eurowings will vom schrittweisen Rückzug der Billigflieger aus Deutschland profitieren. Sobald die Details der geplanten Verkleinerung der britischen Airline Easyjet am Hauptstadtflughafen BER klar seien, werde Eurowings das Angebot dort ausbauen, erklärte Eurowings-Chef Jens Bischof. „Es ist noch nicht klar, welche Strecken genau betroffen sind, wo wir in die Lücke reinspringen.“

Easyjet hatte erklärt, die Flotte am Flughafen Berlin-Brandenburg ab der im Oktober beginnenden Wintersaison von 18 auf elf Flugzeuge zu verkleinern. Als Gründe nannte die Airline eine unerwartet schwächere Erholung der Nachfrage und steigende Flughafengebühren. Easyjet wolle sich auf profitable Routen fokussieren. Womöglich müssten rund 275 Cockpit- und Kabinenbeschäftigte gehen.

Eurowings werde den betroffenen Crews von Easyjet ein Job-Angebot machen, um das eigene Wachstum zu verstärken, kündigte Bischof an. In Berlin hat Eurowings drei Maschinen fest stationiert, bietet aber mit noch mehr Flugzeugen Verbindungen zu 15 Zielen an. Der Trend des Rückzugs von Billigfliegern verstärke sich. „Das ist ein klarer Beleg für die deutlich gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der Eurowings“, sagte Bischof.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit erklärte, Easyjet sei mit der Pleite von Air Berlin 2017 zur größten Airline am Standort Berlin geworden, verunsichere aber seither mit wiederholten Einschnitten die Mitarbeiter. „Das Unternehmen muss jetzt seiner sozialen Verantwortung gerecht werden“, sagte VC-Tarifchef Marcel Gröls. Der Standort Berlin dürfe nicht weiter ausbluten. Die britische Fluggesellschaft hatte nach Ausbruch der Corona-Krise 2020 die Flotte in Berlin fast halbiert von 34 auf 18 Flieger.

Sozialpartner von Easyjet in Berlin ist unterdessen die Gewerkschaft Verdi. Ein Sprecher erklärte, angesichts einer derzeit hohen Auslastung sei die Verkleinerung nicht nachvollziehbar. „Das als Platzhirsch so zu reduzieren, ist unternehmenspolitisch dumm und für die Beschäftigten ein Schlag ins Gesicht“, sagte Verdi-Sprecher Dennis Dacke. Die Gewerkschaft werde auf den Erhalt der Arbeitsplätze dringen.

 

apa

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