Entscheidende Phase bei Italiens Verkauf der Airline Ita

Angebotsfrist für Bieter läuft Montagmitternacht aus
© Unsplash

Ministerpräsident Mario Draghi muss Ende August de facto entscheiden, ob eine Privatisierung der Fluglinie Ita Airways vollzogen oder verschoben werden soll

Beim geplanten Verkauf der italienischen Staatsairline “Ita Airways” steht eine weitere Entscheidung der Regierung an. Am Montag läuft laut “Corriere della Sera” (Sonntag) bis Mitternacht für die Bieter eine Angebotsfrist aus.

Somit muss der Ministerpräsident Mario Draghi, welcher trotz seines Rücktritts im Juli derzeit geschäftsführend im Amt ist, Ende August de facto entscheiden, ob eine Privatisierung der Fluglinie vollzogen oder verschoben werden soll, so die Mailänder Tageszeitung.

Interessenten im Rennen um die Nachfolge

Als Nachfolgerin von Alitalia sind der Kreuzfahrt- und Containerriese MSC zusammen mit der deutschen AUA-Mutter Lufthansa und die US-Investmentgesellschaft Certares. Dem Zeitungsbericht ist zudem zu entnehmen, dass die Ita mit rund 850 Millionen Euro bewertet wurde. Die beiden Konzerne wollten 80 Prozent der Airline übernehmen. 20 Prozent blieben dann im Besitz des zuständigen Finanzministeriums. Das sei laut Regierungskreisen die bevorzugte Lösung, schrieb der “Corriere” weiter. Da Ministerium verlange aber mehr Geld und Mitspracherecht, was auf der Bieterseite nicht gut ankommen würde.

Den Berichten zufolge will Certares nur 55 bis 60 Prozent von Ita übernehmen und würde damit weniger bezahlen. Der direkte Einstieg der US-Fluglinie Delta Air Lines halte die Regierung zudem für nicht zulässig, weil Delta keinen Zugang zu den Büchern Itas hatte, die den Bietenden im Vorfeld zugänglich gemacht wurden. Demnach wäre die einzige Lösung ein erneutes Verfahren, bei dem Delta dann als Aktionärin einsteigen könnte. Das würde eine Verschiebung der Privatisierung bedeuten.

Auf Draghis Liste an Optionen wäre außerdem, nichts zu tun. Das sei laut Kreisen problematisch, weil Ita Ende 2023 möglicherweise die Regierung um weitere Gelder bitten müsste. Das verstoße aber gegen die Abmachung mit der EU-Kommission in Brüssel. Auch würde in diesem Fall Itas Entwicklungsplan auf der Kippe stehen.

 

APA/ Red.

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