Der Deutsche Brauer-Bund hat deutsche Brauereien vor einer Pleitewelle gewarnt. Aufgrund der Energiekrise habe sich die Situation der Branche dramatisch zugespitzt, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Holger Eichele, am Donnerstag in Berlin. „Wenn es Bund und Ländern nicht bald gelingt, die Preise für Gas und Strom schnell und wirksam zu begrenzen, werden viele Betriebe im produzierenden Gewerbe den Jahreswechsel nicht mehr erleben.“
Nach der durch die Corona-Pandemie ausgelösten Absatzkrise, setzen nun Teuerungen bei Energiepreisen den Betrieben zu, erklärt Eichele. Zwar habe sich der Absatz zuletzt stabilisiert, doch die hohen Kosten führten zu herben Verlusten. „2022 wird eines der schwärzesten Jahre unserer Geschichte, und die Aussichten für 2023 sind leider düster“, sagte Eichele auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Verband der Biersommelièrs.
In den vergangenen beiden Jahren ist die Zahl der Braustätten in Deutschland erstmals seit langer Zeit zurückgegangen. Ende 2021 konnten nur 1.512 Brauereien ihre Produktion fortsetzen. Das sind 40 weniger als zwei Jahre zuvor. Um mehr Vielfalt und eine verbesserte Bierkultur kümmert sich auch der Verband der Diplom-Biersommeliers, der am Wochenende in der deutschen Hauptstadt tagt. Geschäftsführerin Nicola Buchner hatte aber auch gute Neuigkeiten in petto und wies auf den steigenden Frauenanteil hin: Mit 629 Sommelièren stellen sie im Verband bereits 37 Prozent der Mitglieder.
APA/ Red.