DailyDeal ist insolvent

14 Dienstnehmer, 500 Kooperationspartner (darunter viele Restaurants und Hotels) und unzählige Kunden sind betroffen.
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DailyDeal schuldet vielen Restautants Geld

Das Schnäppchenportal DailyDeal ist pleite. Das Handelsgericht Wien habe am Dienstag über das Vermögen der Daily Deal GmbH ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, teilten die Kreditschützer von KSV, AKV und Creditreform mit. Neben 14 Dienstnehmern und 500 Kooperationspartnern sind auch Kunden betroffen, die auf dailydeal.at Gutscheine gekauft haben. Deren Gültigkeit ist ungewiss.
DailyDeal war eine Online-Plattform, auf der Unternehmen – vorwiegend Freizeitbetriebe wie Restaurants, Zumba-Studios, Friseursalons oder Tanzschulen – Gutscheine für vergünstigte Leistungen angeboten haben, um neue Kunden anzulocken.
Wie auf der Webseite von DailyDeal ersichtlich, sind alleine bei den aktuell laufenden Angeboten tausende “Deals” verkauft worden. Ob diese nach der Insolvenz noch eingelöst werden können, ist offen. Die als Masseverwalterin eingesetzte Wiener Rechtsanwältin Ulla Reisch erklärte, dass die Rechtslage zurzeit noch geprüft wird.

Kunden sitzen auf tausenden Gutscheinen, auch von Restaurants und Hotels

Auf Facebook beschwerte sich ein DailyDeal-Kunde bereits vor einer Woche, dass er vom Vertragspartner informiert worden sei, dass seine Gutscheine nicht mehr gültig seien, da DailyDeal nicht an den Kooperationspartner bezahlt habe. Der betroffene Kunde versucht nun, wie er schreibt, sein Geld – es geht um 600 Euro – über den Zahlungsabwickler PayPal wieder zu bekommen.
Wie die Kreditschützer berichten, schuldet DailyDeal den Kooperationspartnern viel Geld. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf insgesamt rund 1,2 Mio. Euro. Bei den Gläubigern handelt es sich zum größten Teil um Kooperationspartner. Die Forderungen können bis 27. November beim Handelsgericht Wien angemeldet werden. Die Tagsatzungen finden am 11. Dezember statt.

Insolvenzursache

Als Insolvenzursache gibt DailyDeal an, das schrumpfende Geschäft in Deutschland habe auch das österreichische Kerngeschäft beeinträchtigt. Die österreichische DailyDeal GmbH gehört zur Gänze der deutschen DailyDeal GmbH mit Sitz in Berlin. DailyDeal war 2009 gegründet worden und 2010 nach Österreich gekommen. Seit dem Jahr 2015 gehört DailyDeal laut Unternehmensangeben zu der MenschDanke-Gruppe. Weitere Portale der Gruppe sind unter anderem Schnäppchenfuchs.com, Gutscheinpony.de sowie Tripdoo.de.
In Österreich gab es in den vergangenen Jahren mehrere Schnäppchenportale, die nach und nach den Betrieb einstellten. Anfang 2016 zog sich der US-Anbieter Groupon sechs Jahre nach dem Start aus Österreich zurück. Seit 2018 ist auch “Deal Heute” Geschichte.
DailyDeal soll hingegen durch ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung saniert werden. Die Quote von 20 Prozent soll aus der Fortführung der operativen Tätigkeit erfolgen. Auch sollen Gespräche mit Investoren geführt werden. “Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Unternehmen tatsächlich fortgeführt werden kann”, so die Einschätzung des KSV.
 
APA/Red

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