Airlines folgen ab 2024 UN-Vorgaben zum CO2-Abbau

Kritik: Firmen können sich von Emissionen freikaufen
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Wegen der Erholung des Luftverkehrs werden Airlines nach Einschätzung des Weltluftfahrtverbandes IATA ab dem kommenden Jahr ihre CO2-Emissionen nach internationalen Spielregeln reduzieren. Nach dem von den Vereinten Nationen beschlossenen System Corsia sollen Fluggesellschaften in einer ersten Phase ab 2024 freiwillig ihren CO2-Ausstoß auf maximal 85 Prozent des Basisjahres 2019 begrenzen.

Da zunächst mit einer langsamen Erholung der Luftfahrt vom Einbruch während der Corona-Pandemie gerechnet wurde, war unklar, ob die CO2-Emissionen 2024 schon an das Limit stoßen würden. Doch die Branche wächst nach Einschätzung von IATA mittlerweile schneller, sodass dies im Lauf des nächsten Jahres der Fall wäre, so der Verband zu Reuters.

Corsia verlangt von den Airlines, den Ausstoß an Treibhausgas zu reduzieren oder diesen durch das Finanzieren von Klimaschutzprojekten auszugleichen. Das System wird erst ab 2027 verpflichtend, viele Fluglinien haben aber schon freiwillig mit Kompensationsprogrammen begonnen.

Dass sich Firmen von ihren Emissionen freikaufen können, sehen nicht nur Klimaschützer kritisch, auch in der Branche selbst ist es umstritten. So bezeichnete der Chef von United Airlines, Scott Kirby, das System als “Greenwashing”, also als Etikettenschwindel. Er forderte, stattdessen sollten sich Politik und Unternehmen auf den Ausbau der Produktion von klimaschonendem Alternativen Flugbenzin (SAF) konzentrieren. Diese kommt nur langsam voran, so dass der Preis für den emissionsarmen Treibstoff noch hoch ist. Eine Tonne CO2 zu kompensieren, kostet nach Angaben von United Airlines maximal 15 Dollar – eine Tonne SAF aber 200 Dollar.

APA/Red.

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